6. Philharmonisches Konzert: Bruckner in Vollendung

Anton Bruckner
Als das 6. Philharmonische Konzert der Dortmunder Philharmoniker am Dienstag im Konzerthaus zu Ende ist, springen mehrere Zuschauer spontan auf und weitere schließen sich für die berühmten Standing Ovations an. Und das vollkommen zurecht: Das Konzert, das passenderweise mit „gipfel_punkt“ überschrieben ist, bildet in der Tat einen (weiteren) Höhepunkt im Schaffen der Dortmunder Philharmoniker und ihres GMD Gabriel Feltz.
Das liegt zum einen natürlich an der wunderbaren Musik – Anton Bruckners 8. Sinfonie –, die als der persönliche Gipfel im Schaffen dieses Komponisten und zugleich als Meilenstein der Spätromantik gilt –, zum anderen am Orchester, das langsame und schnelle, laute und leise Passagen in diesem so abwechslungsreichen Werk anscheinend mühelos meistert.
Auch optisch ein Genuss
Es macht immer wieder Spaß, die Schlagwerker dabei zu beobachten, wie sie sich auf ihren punktgenauen Einsatz konzentrieren, oder die Harfenistinnen zu bestaunen, die auch Figuren aus einem Märchen sein könnten. Und es macht Spaß, Gabriel Feltz, der das Konzert dirigiert, dafür zu bewundern, mit welchem Elan, welchem Enthusiasmus er diese Musik über eineinhalb Stunden ohne Pause förmlich lebt – und das auswendig ohne Noten. Das ist eine Konzentrations- und Energieleistung allererster Güte, und allein sie sollte selbst Zuschauer mitreißen, die sonst mit klassischer Musik weniger am Hut haben. Insgesamt ein rundum begeisternder und gelungener Konzertabend.
Empfehlenswerte Einführungen
Es ist bei solchen Konzerten übrigens durchaus empfehlenswert, ein bisschen früher zu kommen, um sich die Einführung „Wir stimmen ein“ noch anhören zu können – diesmal gehalten von Klassik-Fachmann Markus Bruderreck. Darin erfahren wir, dass Bruckner offenbar eine recht bizarre Persönlichkeit war – obrigkeitshörig bis zum Geht-nicht-mehr. Deswegen war es für ihn sicherlich ein Höhepunkt in seinem Leben, als ihm der österreichische Kaiser Franz-Josef I. bei der Uraufführung in 1892 in Wien einen Lorbeerkranz übergeben hat. Acht Jahre Arbeit an der 8. Sinfonie lagen hinter Bruckner.
Andreas Schröter
Dortmunder Philharmoniker
www.theaterdo.de
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