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Reportage

Ein Land von morgen mit Lebensbedingungen von gestern: Die Situation der Gastarbeiter in Katar

Ein Land von morgen mit Lebensbedingungen von gestern: In keinem anderen Land der Erde ist das Verhältnis von Gastarbeitern zu Einwohnern so ausgeprägt wie im Emirat Katar am Arabischen Golf. Nur etwa 250 000 der 2,5 Millionen Bewohner sind Katari, der überwiegende Rest sind Gastarbeiter aus Südasien.

Sie kommen in das reichste Land der Erde und bleiben doch auch dort die ärmsten der Armen: Unter dem Kafala-System sind viele ihrem Arbeitgeber schutzlos ausgeliefert, gesetzliche Mindeststandards existieren zwar - werden aber kaum kontrolliert. Sollte die WM 2022 tatsächlich in Katar stattfinden, könnte eine Million zusätzlicher Gastarbeiter in das Land kommen, um beim Umbau des Wüstenstaats zu helfen.

Mit einem Stipendium der Heinz-Kühn-Stiftung hat Manuel Heckel Ende des vergangenen Jahres sechs Wochen lang in und um Doha recherchiert. Für das Jahrbuch der Stiftung beschreibt er seine Eindrücke und versucht, das Land und die Hintergründe des derzeitigen Systems zu verstehen.