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Critique

Pro bono: Vorwort für ein virales Werk

Titel: Quarantine – Cartoons on the virus that never got viral
Essenz: Georg Riesenhuber hat im ersten Lockdown das Corona-Virus an den Ohren genommen und in ein Zwiegespräch verwickelt. Um den Kopf und seine Zeichenblätter wieder freizukriegen. Meist reichen ihm, wie im Labor, wenige Striche, um das Virus dingfest zu machen. Herausgekommen ist ein gut gelauntes, treffsicheres und bisweilen auch melancholisches Vademecum als Rückblick auf den Beginn der Pandemie.
Vorwort: 

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Dieses dem deutschen Schriftsteller Otto Julius Bierbaum zugerechnete Zitat ist derart inflationär gebraucht, dass es eigentlich hier nichts zu suchen hat. Und trotzdem: Bierbaums Devise, sich selbst in der Not in heiterer Gelassenheit zu üben, trifft den Kern der Sache geradezu perfekt. Alltag ist ohne Schwierigkeiten nicht zu denken. Man sollte diese aber nicht als unüberbrückbare Täler wahrnehmen, sondern in ihnen abwechslungsreiche Herausforderungen erkennen. Denn Leben will gelebt werden, mit all seinen Höhen und Tiefen. Was wäre unser Dasein uns wert, welche Bedeutung würden wir ihm zumessen, wenn wir nur die Sonnenseite kannten?

Georg Riesenhuber gelingt es während der aktuellen Pandemie im beschaulichen Luxemburg immer wieder auf's Neue, mit seinen minimalistischen Zeichnungen den Nagel auf den Kopf zu treffen. Eine scheinbar trostlose Situation bahnt sich an? Na, dann schauen wir mal, wohin nicht der Wind, sondern der ihr ganz eigene Witz uns trägt. (...)