An einem Mittwoch befand ich mich auf dem Rückweg von der Arbeit, als ich auf dem Bahnsteig vom S-Bahnhof Südkreuz meinen Hund entdeckte. Mein Freund, der mit ihm verreist war, war unangekündigt früher als geplant zurückgekommen und wartete genau in Höhe meines Waggons auf die S-Bahn.
Tags darauf stieg ich auf dem Weg zur Arbeit am S-Bahnhof Westend um. Ich war furchtbar nervös, weil ich zum ersten Mal eine Geschichtsstunde unterrichten sollte, hätte alles für eine Zigarette gegeben und beneidete einen Typen, der nichts auf das Rauchverbot gab und auf dem Bahnsteig vor sich hin paffte, als ich meinen ersten Freund erkannte, der am entgegengesetzten Ende der Stadt als Geschichtslehrer tätig ist. Auf die Frage, was ihn frühmorgens in meine Hood verschlüge, antwortete er: „Meine Freundin wohnt hier." Beiläufig nannte er ihren Namen, der meinem gleicht und fragte dann: „Was machst du hier?" Ich erzählte von meiner neuen Lehrtätigkeit und er gab mir wertvolle Tipps.
Seither erstaunt mich so schnell keine Zufallsbegegnung mehr. Freudig winke ich meine einstige Kommilitonin an unseren Tisch.