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Bühnengewerkschafterin Lisa Jopt im Porträt

Eine aktive Schauspielerin als Präsidentin, dazu noch eine Frau, das gab es bei der Genossenschaft deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) noch nicht. Die Führungsriege Deutschlands ältester Theatergewerkschaft, die seit jeher Berufe auf und hinter der Bühne vertritt, war bis dato fest in Männerhand. Zuletzt standen ihr Opernsänger und Choreografen vor. Zudem galt die stille Übereinkunft: Wer die Gewerkschaft leitet, tritt vorübergehend von der Bühne ab.


Dann wurde Lisa Jopt Präsidentin und rüttelte an den Traditionen. Die 40-jährige Ickingerin, die aus Bielefeld stammt, hat für die Stelle nicht mit dem Schauspiel aufgehört. Derzeit ist die freie Schauspielerin in der ZDF-Serie "Marie fängt Feuer" zu sehen, daneben tourt sie mit dem Rumpel Pumpel Theater, das sie mitbegründet hat, in unregelmäßigen Abständen landauf, landab. Und dann wäre da eben die Anstellung als Präsidentin der GDBA - Vollzeit. "Manchmal frage ich mich, wie ich das schaffe. Alles nacheinander und manches parallel", sagt Jopt. Aber die Bühnengewerkschaft sei eine Anlaufstelle für bedürftige Menschen, wie eine Notaufnahme. "Da lässt du keinen hängen."

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