Es fängt beschaulich an. Deutschland blinzelt noch verkatert in das neue Jahr hinein, der Januar lächelt unschuldig. Weit, weit entfernt in Cupertino, Kalifornien, verschickt ein besonders ambitionierter Apple-Angestellter ein scheinbar harmloses Memo an seine Kollegen: Er habe gelesen, dass unsere gewohnten Tastaturen absichtlich ineffizient seien, weil sie für mechanische Schreibmaschinen konzipiert wurden, bei denen sich sonst bei zu schnellem Schreiben die Buchstabenhebel verhakt hätten. Völlig überholt im Computerzeitalter, eine neue, effizientere Tastatur für das 21. Jahrhundert sollte endlich her! Niemand bei schert sich um den Vorschlag, doch der Mitarbeiter ist eben ambitioniert und überzeugt von seiner Idee, und so findet das Memo seinen Weg zur Presse.
Die Nachrichtenlage am nächsten Tag ist mau, also füllt Fox News zwanzig wütende Minuten damit, dass das abgehobene Silicon Valley dem kleinen Mann nun sogar die "gute, amerikanische Tastatur" wegnehmen wolle. Die Einschaltquoten sind überraschend hoch, weitere Beiträge werden geplant, das Thema zündet. Die Republikaner müssen gerade von einem neuen Trump-Gerichtsverfahren ablenken und stürzen sich begeistert darauf. Es wird viel über "weltfremde Tech-Eliten" und "Wokeness" geflucht, am nächsten Tag fliegt dann ein Ziegelstein durch das Schaufenster eines Apple-Shops in El Paso, Texas. Der Late-Night-
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