25 April 2015
Der isländische Film París Norðursins (dt.: Paris des Nordens) wird dieses Jahr auf der Nordlichter Filmfestival gezeigt. Er handelt von dem isländischen Lehrer Hugi, der vor seiner Vergangenheit in die Einöde der Westfjorde flüchtet.
Nach einer zerbrochenen Beziehung flüchtet sich Hugi in den Alkohol. Um mit seiner Vergangenheit abzuschließen, zieht er in ein weitentferntes Dorf an einem isländischen Fjord. Dort wird er nicht nur Teil der Gruppe der Anonymen Alkoholiker, sondern sucht sich zusätzlich einen neuen Lebensrhythmus. Doch auch in seinem Zufluchtsort beginnen sich nach kurzer Zeit die Probleme zu häufen.
Er beginnt eine unglückliche Affäre mit einer frisch getrennten, jungen Mutter und wird für ihren Sohn zu einer Art Ersatzvater. Für diese Rolle scheint er jedoch nicht richtig gerüstet zu sein. Als plötzlich sein eigener verschollen geglaubter Vater wieder auftaucht wird klar, dass er selbst nie eine gesunde Vater-Sohn-Beziehung erlebt hat.
Im Nu versinkt Hugis neues Leben wieder im Chaos zwischen verdrängten Gefühlen und alten Verlockungen. So versucht Hugi sich nicht nur seiner alten Liebe wieder anzunähern, sondern hadert auch fortwährend damit, sich seinem Vater wieder zuzuwenden. Hugi ist gefangen zwischen Verdrängung und gut gemeinten Ratschlägen seiner Mitmenschen. Stets auf der Flucht vor sich selbst stellt sich die Frage, wann er endlich mit seiner Vergangenheit aufräumt und sein Leben wieder in den Griff kriegt.
Bei dem Film París Norðursins handelt es sich um ein typisch isländisches Persönlichkeitsdrama voller verzwickter und komplizierter Beziehungen. Er portraitiert dabei auf eine unaufgeregte Art einen Menschen, der auf der Suche nach einem neuen Leben stets von seinen alten Geschichten eingeholt wird.
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