Oliver Weber

Student / Autor, Regensburg

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Artikel

Protokollsätze des Hungers

Noch in den elementaren Ausdrücken der schlichtesten Protokollsätze entdecken wir die implizierten Annahmen über ein gesetzmäßiges Verhalten von beobachtbaren Gegenständen", schrieb Jürgen Habermas 1963 als „Nachtrag" zum deutschen Positivismusstreit in den Sozialwissenschaften, der wesentlich von Karl Popper und Theodor W. Adorno ausgetragen wurde. Dass es reine Datenpunkte, intuitiv von den menschlichen Sinnen erfasst, nicht geben kann, sondern selbst elementare wissenschaftliche Beobachtungen theoriegeladen sind, war immerhin eine Erkenntnis, auf die sich selbst die sonst zerstrittenen Kontrahenten einigen konnten. Eine Tatsache, die unter dem Eindruck gewaltiger Datenmengen, wie sie in den letzten zwei Jahrzehnten verfügbar wurden, in Vergessenheit geraten kann. Auch bei öffentlichen Intellektuellen.

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