Nora Koldehoff

Freie Autorin / Freie Journalistin, Köln

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Fair muss nicht viel kosten

Risto Saar und Simon Baingo (v.l.) (Bild: Tamara Soliz)

Bequem, schick, haltbar, nachhaltig und fair produziert und dann noch erschwinglich - kann das eine Kleidermarke leisten? Zwei Jungs wollen es mit einer eigenen Modefirma möglich machen.

Das in der Südstadt ansässige neue Label „Risto Saar" für Kleidung im lässigen Skater-Stil hat mit einem schlichten weißen Langarmshirt mit roten Ärmeln sein erstes Produkt auf den Markt gebracht. Das Besondere: Das Shirt kommt aus fairer Herstellung, deren Entstehungsweg von der Baumwollernte bis zum fertigen Produkt transparent dokumentiert ist.

Auf Zertifikate und Internetrecherchen allerdings wollten sich die beiden Gründer des Labels, Simon Baingo und Marken-Namenspate Risto Saar, nicht verlassen, und haben darum ihre Vertragspartner vor Ort aus- und aufgesucht.

Die beiden Jungunternehmer kennen sich seit Ewigkeiten, wie sie sagen: aus der gemeinsamen Zeit in der Waldorfschule in Chorweiler, an der sie erst im letzten Jahr Abitur gemacht haben. Zusammen hatten sie schon in der Schulzeit viele kreative Projekte umgesetzt. Daraus entstand der Wunsch, auch nach der Schule weiter zusammenzuarbeiten. Nach einer Indienreise gab Simon Baingo den ersten Anstoß: „Die Reise ging in eine Region, in der viele Firmen ihre Klamotten herstellen lassen. Vor allem konventionelle Sachen. Durch Zufall und persönliche Kontakte habe ich dann aber eine andere Werkstatt besucht, ein Frauenhilfsprojekt. Dort werden zum Beispiel Aufträge von dm und auch anderen, meist kleineren Firmen bearbeitet und Textilien biologisch und zu fairen Bedingungen hergestellt. Das war ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Ich habe die Leute interviewt, einen kurzen Film gemacht und gesehen, wie es ihnen geht. Mich hat berührt, dass man in Sachen Textilindustrie auch gute Bespiele kennenlernen kann, weil man über diese Branche ja sonst eher Schlimmes hört und liest."

Aus dem gemeinsamen Reiseerlebnis entstand die Idee.

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Dienstag, 12. Dezember 2017 | Text: Nora Koldehoff

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