Nora Koldehoff

Freie Autorin / Freie Journalistin, Köln

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Riesenseifenblasen am Südstadthimmel

Bild: Nora Koldehoff

Willkommensfest für Geflüchtete.

Klein und fein und leise präsentierte sich ein Fest Mitte August am Bauspielplatz Friedenspark. Die Familie, die das Gelände gerade betreten hatte, schaute sich auf dem Platz um. Die Kinder liefen sofort zum Eisstand, und der Vater zog sein Portemonnaie. „Ihr seid eingeladen", winkte der Helfer hinter dem Stand ab. „Kein Bezahlen."

Neben dem Eisstand probierte eine Sechsjährige die Riesenseifenblasen aus, umringt von Kleineren, die mit ihren Fingern lachend in die großen Blasen piekten. Entspannt und einladend, wie auf einem gelungenen Familienfest, war die Atmosphäre. Spielen und Lachen standen im Vordergrund, sich gemeinsam wohl zu fühlen, das war das Ziel dieses Sonntagnachmittags.

Das Gefühl, willkommen zu sein

Das Willkommensfest für Geflüchtete hatten die Auszubildenden der Firma „facts and fiction" organisiert. Aufgekommen war die nachahmenswerte Idee bei der Planung der letztjährigen Weihnachtsgrüße. „Normalerweise schicken wir bei der Gelegenheit unseren Kunden Karten und ein kleines Präsent", erzählt Annika Strunk, eine der vier Organisatorinnen.

„Im letzten Jahr schlug unser Geschäftsführer dann aber vor, dass wir das Geld, das wir dafür sonst ausgeben, für einen guten Zweck verwenden. Mit dem Willkommensfest für Flüchtlingskinder wollten wir zum einen ein Zeichen setzen und den Kindern einen richtig schönen Nachmittag schenken. Und eben auch das Gefühl, dass sie willkommen sind. Zum anderen bekamen wir Auszubildende das Angebot, die Veranstaltung zu unserem Projekt zu machen und von Anfang bis Ende selbst zu planen."

Erst deprimiert, dann doch erfolgreich

Die Firma „facts and fiction" kümmert sich als Live-Kommunikationsagentur um Veranstaltungen, Messeauftritte, Ausstellungen und Marketing. Mit der Planung und Umsetzung des Willkommensfestes hatten die vier Auszubildenden Annika Strunk, Victoria Brabeck, Niklas Meyer und Arthur Rohkst darum einen Auftrag, der ihnen auch berufliche Erfahrungen brachte, allerdings zusätzlich zu ihrem normalen Arbeitsalltag.

„Es war gar nicht so einfach, weitere Sponsoren für die Veranstaltung zu finden", erinnert sich Annika Strunk. „Manche reagierten direkt sehr angetan und haben sofort zugesagt, uns mit Spenden und Manpower zu unterstützen. Andere Antworten waren weniger schön, und die Menge der Absagen hat uns zwischendurch dann schon etwas deprimiert. Glücklicherweise haben wir dann aber mit Hilfe von mehreren Cafés aus der Südstadt, vielen Sachspenden und Helfern das Fest verwirklichen können."

(...)

Mittwoch, 24. August 2016 | Text: Nora Koldehoff

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