Nora Koldehoff

Freie Autorin / Freie Journalistin, Köln

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Artikel

Die Rettung der Welt in 48 Stunden

Überzeugungsarbeit on the Road (Bild: Francesca Magistro)

Nachhaltigkeit kann etwas ziemlich Abstraktes sein. Zumindest am Anfang. Am Wochenende fand in Köln und vielen anderen Städten weltweit wieder der „Global Sustainability Jam" statt. Das ist ein Event, das berufsübergreifend Menschen zusammenbringt, die aus einer abstrakten Idee ein konkretes Projekt machen. Zum Beispiel eine App, die wunderbar in die Südstadt passt.

So weit, so gut. Doch am Anfang war es eben erstmal sehr abstrakt. Isabel Aponte, eine der Organisatorinnen, erklärt das große Ganze. Was ist das Ziel dieser dreitägigen Aktion? Ihre Antwort bleibt ziemlich vage. Es gehe um eine „challenge", also eine Herausforderung, die das „headquarters" in London vorgebe. Aha. Was für eine Herausforderung? Die Aufgabe laute, so Isa, „four footprints". Heißt was? Das müsse jedes Team dann selbst definieren und daraus ein Projekt entwickeln.

Zum Glück ist eines der Teams gerade da - und zwar „An der Bottmühle 5", im Gemeinschaftsbüro von „Coworking Cologne". Vier junge Leute aus verschiedenen Berufen - und eine Idee. Die Idee heißt „up4lunch" - und ist ein Entwurf für eine Smartphone-App. Die App will Menschen zum Mittagessen zusammenbringen, die das sonst nicht gemeinsam tun. Der Hintergrund: Normalerweise geht jeder immer mit den gleichen Leuten essen - und erweitert seinen Horizont wenig bis gar nicht.

„Up4lunch" will genau das ändern. Und das ist es auch, was die vier kreativen Köpfe unter „Nachhaltigkeit" verstehen. Sie interpretieren den Begriff nicht im klassischen Sinne (also Klima, Umwelt etc.), sondern beziehen sich auf emotionale Nachhaltigkeit. Für sie bedeutet das, im Gespräch zu sein und zu bleiben - und das mit verschiedenen Menschen. Das Aufwecken aus der Routine, das Treffen und das Vernetzen stehen also im Mittelpunkt dieser App - und welche Tageszeit eignet sich dafür besser als der Lunch?

Cornelia, die sonst als Unternehmensberaterin arbeitet, erklärt: „Wir haben den Mittag ausgesucht, weil die Zeitspanne überschaubar ist. Entweder, man verbringt eine gute und spannende Stunde mit jemanden. Oder es läuft nicht so gut, aber dann dauert das ja auch nur eine Stunde - und die ist dann schnell vorbei."


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Dienstag, 25. November 2014 | Text: Nora Koldehoff


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