Etikette-Trainerin Susanne Helbach-Grosser erklärt, was sie von Kinderverboten im Restaurant hält, wie gemeinsames Essen für Familien entspannter wird - und warum auch Eltern anstrengend sind.
BZ: Frau Helbach-Grosser, was denken Sie, wenn Sie im Restaurant neben eine Familie mit Kleinkindern gesetzt werden?
Helbach-Grosser: Das kommt ein wenig auf die Art des Restaurants an, je nachdem halte ich die Eltern für mutig. Dabei geht ein Restaurantbesuch mit Kindern ja sehr oft gut. Ich staune allerdings, wie gut es woanders geht, zum Beispiel bei den Franzosen.
BZ: Was machen die anders?
Helbach-Grosser: In vielen französischen Kitas werden die Kinder an drei Gänge gewöhnt - und daran, dass man sitzenbleibt, bis alle sie gegessen haben. Später kann man das dann auch an kinderreichen französischen Familien beobachten: Die sitzen tiefenentspannt im Restaurant an ihrem Fünf-Gänge-Menü, die Kinder machen das mit. Sie passen sich ihren Eltern an, nicht andersherum. In Deutschland habe ich oft den Eindruck, Eltern haben fast schon Angst, ihren Kindern etwas zu verbieten.
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