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Selbstfahrende Autos - NG Redakteur Jürgen Nakott bei Komma,tec

Über seine Erfahrungen mit selbstfahrenden Autos sprach National Geographic-Redakteur Jürgen Nakott bei der Vortragsreihe 3t - Tomorrow's Tech Today am 15.1.2014.

Nakott, der schon in einem autonomen Auto auf der Autobahn unterwegs war, schilderte seine Erlebnisse bereits in der Septemberausgabe von National Geographic. In einer mehrseitigen Reportage berichtet er von seinem Selbstversuch in einem Fahrsimulator des Unternehmens Daimler in Sindelfingen, dann in einem selbstfahrenden Mercedes auf der Autobahn.


Laut Experten ist es Fakt: Autonome Autos, die alleine Parkplätze suchen, werden kommen. Ebenso wie intelligente Parkhäuser, die den Autos den Weg zum freien Parkplatz weisen. Autohersteller stehen in internationalen Verhandlungen über die Abschaffung einer Klausel, die besagt, dass jedes Vehikel einen Fahrer haben muss, der es beherrscht. Sie führen auch Gespräche mit Versicherungen. Die sind ebenfalls daran interessiert, dass das autonome Fahren kommt. Denn die Technik macht weniger Fehler als der Mensch. Wer sich von seinem Auto fahren lässt, zahlt dann übrigens weniger Versicherungsbeitrag. Ebenfalls kommen wird die Datenbrillen von Occulus Rift und Google Glass - die es für die Zuhörer gleich zum Ausprobieren gab. Das Tragegefühl ist allerdings etwas irritierend: Einerseits sieht man alles normal, schielt man jedoch leicht nach oben, sieht man alles noch einmal auf einem kleinen Bildschirm - nur wirkt es weiter weg. c't Redakteur Jan-Keno Janssen berichtete von seinem Selbstversuch - er trug die Datenbrille von Google einen Tag lang auf der Arbeit und in der Freizeit. Sein Fazit: Die gesellschaftliche Akzeptanz der Brille ist fraglich - Janssens Kollegen fühlten sich beim Mittagessen beobachtet, eine Person weigerte sich sogar, mit ihm Fahrstuhl zu fahren.


Ein wenig fremd ist auch der Gedanke an den Einsatz von Drohnen - zum Beispiel bei der Zustellung von Post und Pizza. Aus zweierlei Gründen wird es jedoch noch gut zehn Jahre dauern, bis es soweit ist, erklärte Friedrich Dreves von der GF Air Scene. Zum einen haben mit Paketen beladene Drohnen eine Reichweite von maximal acht Minuten, dann sind die Akkus leer - sie kommen also nicht weit. Zum anderen sagt das deutsche Gesetz, dass Drohnen nur innerhalb der Sichtweite des Steuermannes fliegen dürfen. Bereits genutzt werden Drohnen im Ausland beim Militär zur Kriegsführung, von Fotografen in Krisengebieten und von Katstrophenschützern auf der Suche nach Verschütteten. Wahrscheinlicher als der Einsatz von großen Drohnen ist der von kleinen - zum Beispiel als künstliche Bienen. Sie sollen Obstbauern als Bestäuber von Blüten dienen.


Richtig skurril ist die Vorstellung von Zahnimplantaten als Freisprechanlage, Kontaktlinsen als Bildschirm, Apps die Charaktereigenschaften erfassen (und dem Pokerspieler verraten, wie risikobereit der Gegner ist). Florian Schumacher ist Gründer von Quantified Self. Er sprach über Technik-Accesoires für Modebewusste, sogenannten „Wearables", die wie Klamotten getragen werden. Ihr Funktion: Activity Tracking; sie sammeln Daten über die eigene Person (die Zahl der täglichen Schritte, den Kalorienverbrauch) und erkennen Giftstoffe in der Nahrung.

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