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Als Arzt im Grenzgebiet

Viele Flüchtlinge aus dem Nachbarland brauchen eine medizinische Versorgung. Ein kleines Krankenhaus nimmt sich der Mammutaufgabe an.

ARSAL taz 


Doktor Bilal* wartet vor dem Eingang des Krankenhauses, das von außen wie ein einfaches Wohngebäude aussieht. Ein junger Mann, gestützt von zwei Freunden, humpelt dem Arzt entgegen. Die drei halten die Köpfe gesenkt, um ihre Gesichter vor dem Sand zu schützen, den der heiße Wind aufwirbelt. Bilal führt die Gruppe ins Innere. Er ist Kieferorthopäde, aber im Krankenhaus kümmert sich jeder um jeden.

Im Wartezimmer drängen sich Patienten und deren Angehörige. Die Wände sind kahl. Glänzende Rohren und nackte Glühbirnen hängen von der Decke. Die Arbeiten in dem Krankenhaus von Arsal sind noch nicht ganz abgeschlossen, aber der Betrieb läuft bereits auf Hochtouren.

Es ist kein gewöhnliches Krankenhaus, sondern das letzte vor der syrischen Grenze im Nordosten des Libanon und das einzige in Arsal. Die sunnitische Kleinstadt liegt im Herzen des Anti-Libanon-Gebirges. Über 100.000 syrische Flüchtlinge flohen seit dem Ausbruch des Krieges dorthin. Täglich werden es mehr. Viele brauchen medizinische Versorgung, um die Wunden des Krieges zu heilen, gegen die es Mittel gibt.


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