2019: Immer wieder Proteste und Straßenkämpfe in #Hongkong. Wird das chinesische Militär eingreifen? Bisher kaum beachtet: Die chinesische Regierung will die Städte rund um Hongkong, darunter auch bekanntere wie #Guangzhou und #Shenzhen zu einer Riesen-Stadt zusammenfassen. Die einzelnen Städte sind schon jetzt Millionenstädte, zum Teil größer als Hongkong. Aus Shenzhen kommt beispielsweise ein Großteil der Produkte, die wir online bestellen, etwa über Amazon. In Zukunft wird diese neue #Mega-City etwa halb so groß wie Bayern sein und über 100 Millionen Einwohner haben. Und #China plant Guangzhou und Shenzhen, der Schwerpunkt dieser Welt-Metropole, zum neuen Finanz- und Handelszentrum aufzubauen. Quasi der Brückenkopf zwischen maritimer und terrestrischer neuer Seidenstraße. Shenzhen, so eine Ankündigung der Regierung Chinas im August, soll bis 2025 eine der führenden Städte der Welt sein, eine „Top Cosmopolis“ und eine „sozialistische Vorzeigeregion“. Mit „neuen Industrien von strategischer Bedeutung“, etwa im Bereich healthcare, einer „intelligenten Wirtschaft“, also basierend auf Industrie 4.0 und KI. Der Finanzplatz dieser neuen Mega-City wird zudem stark auf Digitalwährungen und mobile payment ausgerichtet. Außerdem soll Shenzhen auch im Bereich Meeresforschung eine führende Rolle einnehmen, gerade auch im Hinblick auf eine wirtschaftliche Nutzung: Eine maritime Universität und ein Tiefseeforschungszentrum sollen gegründet werden sowie eine „maritime Entwicklungsbank“.
Hongkong dürfe nach dem Plan künftig keine Rolle mehr spielen – weder als Hafenstadt, noch als Finanzplatz. In den Planungen der chinesischen Regierung, wird der Name Hongkong nicht mehr genannt. Die Stadt soll an den Rand gedrängt und bedeutungslos gemacht werden. Angesichts dessen, erscheint ein Eingreifen des Militärs aus Sicht der chinesischen Regierung gar nicht nötig. Sie grenzt Hongkong ab und isoliert es. Und baut sich ihre eigene Hongkong-Alternative auf.
Spätestens 2035, so der Plan, soll Hongkong von Shenzhen und der sie umgebenden Mega-City übertrumpft worden sein. Wenn dann 2047 der Sonderstatus von Hongkong dann fällt, wird das vermutlich kaum noch jemanden außerhalb der Stadt interessieren.
Die neue Mega-City, mit dem Zentrum Shenzhen, wird aber nicht nur geopolitische sondern auch ökologische Folgen haben. 100 Millionen Menschen, auf engem Raum, machen Müll und Abwasser. Letztlich landet alles im Meer. Deutsche und chinesische Forscher sind im dortigen Südchinesischen Meer wochenlang auf einer Expedition unterwegs, um nach Schadstoffen zu fanden, die schon jetzt aus dieser dicht besiedelten Region kommen. Das Ziel: die Folgen der künftigen Megastadt für die Umwelt abschätzen und Maßnahmen zu entwickeln das Ausbreiten von Schadstoffen einzudämmen.
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