Die neue Parole lautet: weg aus den Industrie-, rein in die Schwellenländer. 90 Millionen Euro hat Greenpeace für den Neuaufbau angesetzt. Nach dem Willen des Direktors sollen die Regenbogenkämpfer ihren traditionellen Arbeitsschwerpunkt aus den westeuropäischen Staaten und Nordamerika nach China, Indien und Russland sowie in die Länder Lateinamerikas verlagern. Dort sind die Umweltprobleme in der Tat monströs verglichen mit den reichen Industrieländern. Die Reform könnte durchaus sinnvoll sein. Eher sollte man in Brasilien vor Ort das Abholzen der Regenwälder verhindern, als darauf zu achten, wie in Deutschland die Energiewende läuft - so die Argumentation. Allerdings: Westeuropa spendet den Großteil des Geldes. Eine interne Spendenliste, die Greenpeace der StZ nach langem Zögern zur Verfügung stellte, zeigt: mit 52,4 Millionen Euro trugen die Deutschen 2013 den Löwenanteil, gefolgt von den US-Amerikanern (30,7 Millionen), den Holländern (28,5 Millionen) und den Schweizern (22,.4 Millionen). Aus ganz Afrika kamen 367 000 Euro, aus Russland 265 000 Euro - ein Bruchteil. Aus den Schwellenländern sollen aber künftig auch Spenden sprudeln. Brasilien mit einem Spendenaufkommen von 3,6 Millionen Euro gibt Anlass zur Hoffnung.