Kaiser Franz II./I. pflegte eine derart innige Beziehung zu seinen Affen, die er in einem Garten auf der Burgterrasse hielt, dass er ihnen Namen gab. Schüchtern, beinahe verschämt mit der Pfote am Mund, blickt die Meerkatze Janettl aus einem Bild heraus. Wer durch die Ausstellung "Des Kaisers schönste Tiere" schlendert, erfährt noch andere Kuriositäten über die Habsburgermonarchen und ihre Tiere. 1551 etwa empfing Kaiser Maximilian II. ein überdimensionales Herrschergeschenk vom spanischen Hof: Ein prächtig geschmückter Elefant verbreitete bei seinem Einmarsch in Wien Panik. Und Kaiser Ferdinand I. liebte die Tiere eher aus dem Forschergeist heraus und umgab sich zeit seines Lebens mit auf das Tierfach spezialisierten Hofmalern, die ihn bis zu seinem Tod mit etwa 10.000 Blättern an naturalistischen Zeichnungen belieferten.
Maximilians Elefant, die Meerkatze und die unzähligen Tierstudien aus vier Jahrhunderten finden sich als Lithografien, Aquarelle und Federzeichnungen im Fundus der ehemaligen kaiserlichen Hofbibliothek. Nun hat die Österreichische Nationalbibliothek die Bestände gesichtet und digitalisiert. Monika Kiegler-Griensteidl und Patrick Poch haben die Ausstellung im Prunksaal kuratiert und die Bilder erstmals einem breiten Publikum präsentiert.
Rétablir l'original