Der Mediengipfel in Lech ist vorbei - was bleibt, sind viele Eindrücke. Ein kleines Resümee: Wir, die jungen Journalisten der Medienakademie, hatten es gut. An kaum einem anderen Ort ist es möglich, mit so vielen spannenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medien ins Gespräch zu kommen.
Wir wurden aufgenommen, respektiert und nach unseren Meinungen gefragt. Und doch bleibt die Frage, ob die Stimme der Jungen in Lech nicht unterging? Das Durchschnittsalter der Referentinnen und Referenten lag gefühlt über 40 Jahre - wenn nicht sogar höher. Ja, im Publikum waren auch jüngere Gesichter anzutreffen, aber diskutiert, analysiert und vor allem kritisiert hat vor allem die ältere Generation.
An diesem Wochenende war das Thema Zukunft allgegenwärtig: „Unsere Zukunft in Europa - Potenziale einer neuen Risikogesellschaft" lautete das Motto. Aber es wurden kaum diejenigen einbezogen, um deren Zukunft es hier vor allem geht. Und wenn wir schon dabei sind: Diskussionen über Europa waren geplant, im Zentrum vieler Diskussionen stand aber österreichische Innen- und Außenpolitik. Die Sicht war für „europäisch" zu einseitig, wie die Herkunft der Mehrheit der Redner. Die Nicht-Österreicher lassen sich fast an einer Hand abzählen.
Kommen wir auf drei Schlagworte zu sprechen: Innovation, Ideen, Lösungen. Alle Punkte wurden angekündigt, aber mehrheitlich außen vor gelassen. Egal ob bei Vorträgen oder Diskussionen: Es wurde kritisiert und gejammert, beklagt und bemängelt. Aber wo ist der Optimismus über die Leistungsfähigkeit unserer modernen Gesellschaften, wie ihn Harald Welzer zu Beginn des Gipfels einforderte? Wo die Lösungsansätze? Die innovativen Ideen? Das sind Fragen für eine ungewisse Zukunft.
Bezeichnend ist, dass auch wir - die Jungen, die mehr Mitsprache fordern und sich einbringen wollen - dem Muster treu bleiben: Wir kritisieren, dass immer nur kritisiert wurde.