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Lemberg: Wie das Zentrum für Pressefreiheit Berichterstattern hilft

Der AP-Videojournalist Mstyslav Chernov unmittelbar nach dem Beschuss der ukrainischen Luftabwehr in Mariupol. Bild: Evgeniy Maloletka/AP

Die ukrainische Journalisten-Union meldet zwanzig Todesfälle von Medienschaffenden in der Ukraine. Das Zentrum für Pressefreiheit in Lemberg unterstützt die Journalisten mit Schutzausrüstung und Sicherheitstrainings.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind ukrainische Journalisten unfreiwillig zu Kriegsreportern geworden. Um sie zu unterstützen, gründete die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) gemeinsam mit dem ukrainischen Institut für Masseninformation Mitte März das Zentrum für Pressefreiheit in Lemberg im Westen der Ukraine. Über 150 kugelsichere Schutzwesten und knapp hundert Helme wurden bereits ausgegeben. Erste-Hilfe-Kits sollen in Kürze folgen.

Nach Angaben der RSF sind seit Kriegsbeginn sieben Medienschaffende in der Ukraine getötet worden. Die ukrainische Journalisten-Union vermeldete am Mittwoch bereits zwanzig Tote, darunter auch Vertreter ausländischer Medien. „Ein Viertel der seit Jahresbeginn weltweit getöteten Medienschaffenden sind während des Krieges in der Ukraine ums Leben gekommen", sagt der RSF-Geschäftsführer Christian Mihr.

Nach anfänglichen Transportschwierigkeiten über die Landesgrenzen hinweg, werden die Lieferungen dringend benötigt, so Mihr: „Medienschaffende sind früh zu einem der Ziele im Krieg geworden. Jede Hilfsaktion unterstützt sie bei ihrer Arbeit. Jede Weste und jeder Helm ist ein weiterer Schutz gegen die Feinde der freien Presse." Der Gesamtbedarf an Schutzkleidung wird auf 700 weitere Westen und Helme geschätzt.

Neben materieller Unterstützung bietet das Zentrum auch psychologische Hilfe und Sicherheitstrainings an, die bereits von etwa achtzig ukrainischen Medienschaffenden wahrgenommen wurden. Für ausländische Journalisten gibt es Sicherheitsschulungen auf Englisch.

Nicht nur die Journalisten selbst, sondern auch die Medieninfrastrukturen leiden unter dem russischen Angriffskrieg. Anfang März traf es den Fernsehturm in Kiew. Zahlreiche Anlagen von Radio- und Fernsehsendern wurden zerstört. Um die Berichterstattung der ukrainischen Medien aufrechterhalten, bietet das Zentrum für Pressefreiheit auch finanzielle Hilfe für Medienschaffende und Redaktionen an.

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