Wer blickt denn da noch durch? Kurz vor der Wahl sind die politischen Verhältnisse bei unseren geliebten Nachbarn und Württembergern undurchsichtig geworden: Konservative wählen grün, die Grünen schmusen mit der Autolobby, haben aber Feinstaubprobleme. Zeit für einen Besuch.
Von Tobias Krone
Stand: 03.03.2016
Baden Württemberg zwei Wochen vor der Landtagswahl. Stuttgart ist die Stadt der politischen Widersprüche: Eine grün regierte Stadt in einem grün regierten Land resigniert vor dem Feinstaubalarm. Und inmitten der sechsspurigen Stadtautobahn klafft ein Baustellenloch in der City: Stuttgart 21. Niemand von den Grünen mag das Projekt, die - fast ausschließlich linken - Stuttgart21-Gegner wollen es bis heute stoppen. Mit ihren wöchentlichen Demonstrationen halten sie den Montag in Stuttgart bisher wacker Pegida-frei. Während die CDU Probleme hat, ihre Wähler vor der AfD-Versuchung abzuhalten, haben sich die Grünen als Merkel-Versteher-Partei entpuppt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann wird sogar als "Merkel-Stalker" gehänselt. Trotzdem ist das Grundrauschen im Autobauer-Ländle natürlich ein eher konservatives, bisweilen sogar spießiges.
Alles, worauf man sich in Baden-Württemberg über lange Jahre verlassen konnte: dahin, hinfort. Das macht den Wahlkampf in Baden-Württemberg zu einem der verwirrendsten und kompliziertesten, die Wahl aber auch zu einer der spannendsten der letzten Jahre.
Zündfunk-Reporter Tobias Krone war unterwegs mit hartnäckigen Stuttgart 21-Protestlern, war beim Häuserwahlkampf der Grünen dabei, im Büro der Jungen Union und hat sich vom Feinstaub der grünregierten Landeshauptstadt verpesten lassen. Hört selbst!