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Independence Day: Was genau die USA am 4. Juli eigentlich feiern

Einen wichtigeren Tag als den 4. Juli gibt es im Kalender eines US-Amerikaners im Grunde nicht. Auch wenn das in diesem Jahr ein wenig anders ist, schließlich steht am 3. November die Präsidentschaftswahl an.

Das ist jedoch die Ausnahme, grundsätzlich steht der "Fourth of July" als Nationalfeiertag über allem. Aber worum genau geht es dabei eigentlich und was steckt hinter dem 4. Juli?

Weshalb ist der 4. Juli in den USA ein Nationalfeiertag?

Die US-Amerikaner feiern am 4. Juli ihre Unabhängigkeit vom britischen Königreich; gleichbedeutend mit dem Beginn einer eigenständigen Nation. Denn am 4. Juli 1776 haben Vertreter der ursprünglich 13 britischen Kolonien die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet. Darin tauchte erstmals die Bezeichnung "Vereinigte Staaten von Amerika" auf.

Wie kam es zur Unabhängigkeitserklärung?

Einer der Hauptgründe war letztlich die fehlende politische Partizipation. Nachdem Großbritannien im Siebenjährigen Krieg - der dauerte auf amerikanischem Boden neun Jahre und ging von 1754 bis 1763, weil er dort schon zwei Jahre früher begann - gegen Frankreich erfolgreich um die Vormachtstellung in Nordamerika gekämpft hatte, versuchte London, den Krieg mittels Steuer- und Abgabenerhöhungen wenigstens teilweise zu refinanzieren.

Die 13 Kolonien duldeten das jedoch nicht, zumal sie im britischen Unterhaus nicht vertreten waren und über keinerlei Mitspracherecht verfügten. Besonders die britische Handelspolitik erzürnte die Bewohner auf dem amerikanischen Kontinent. Schon 1765 formierten sich beispielsweise die "Sons of Liberty", eine Gruppe junger nordamerikanischer Patrioten, die den Widerstand gegen die Londoner Politik verkörperte. Der gipfelte in der Unabhängigkeitserklärung.

Wer arbeitete die Unabhängigkeitserklärung aus?

Ein Komitee aus fünf Männern hat die "Declaration of Independence" entworfen. Es bestand aus Thomas Jefferson (Virginia), John Adams (Massachusetts), Benjamin Franklin (Pennsylvania), Robert R. Livingston (New York) und Roger Sherman (Connecticut).

In dem Dokument sollte auf Jeffersons Vorschlag ein Verbot der Sklaverei verankert werden. Um allerdings auch Unterstützung durch die sklavenhaltenden Kolonien zu erhalten, strich man diesen Part wieder.

Am 2. Juli 1776 legten die Autoren ihren Entwurf vor, am 4. Juli verabschiedeten ihn die Vertreter der 13 US-Gründerstaaten im Kongress.

Ist der 4. Juli wirklich der Gründungstag der USA?

Rechtlich gesehen nicht. Die Eigenständigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika erkannte Großbritannien erst 1783 an, die Verfassung der USA wurde am 17. September 1787 verabschiedet und im Laufe des Folgejahres ratifiziert. Trotzdem gilt der 4. Juli, an dem die Vertreter der Gründerstaaten die "Declaration of Independence" unterzeichnet haben, heute als Gründungstag.

Seit wann und wie wird der 4. Juli gefeiert?

Offiziell war erstmals 1791 die Rede vom "Independence Day". Aber schon im Jahr nach der Unabhängigkeitserklärung feierten einige Staaten jeweils für sich und im kleineren Rahmen die Lossagung von Großbritannien.

In Boston feuerte man in Erinnerung an die 13 britischen Kolonien, die sich zusammengeschlossen hatten, jeweils am Morgen und am Abend 13 Salutschüsse ab. In Philadelphia traf sich der Kontinentalkongress zu einem offiziellen Abendessen - außerdem gab es Paraden, Feuerwerke und ebenfalls 13 Salutschüsse.

Inzwischen sind die Feierlichkeiten am 4. Juli einige Nummern größer. Fahnen, Blumen oder Kuchen - das ganze Land leuchtet dann in den Nationalfarben. Freunde und Familien treffen sich zum gemeinsamen Picknick, abends erhellen etliche Feuerwerke den Himmel.

Welche Kuriositäten gibt es rund um den 4. Juli?

In der Tat sind das einige. Zum Beispiel wird der "Fourth of July" gar nicht immer am 4. Juli gefeiert. Fällt der Tag auf einen Samstag, wird der Freitag zuvor ebenfalls zu einem Feiertag. Fällt der Unabhängigkeitstag auf einen Sonntag, ist auch der folgende Montag frei.

Außerdem sind zwei Verfasser der Unabhängigkeitserklärung am 4. Juli 1826 gestorben: John Adams und Thomas Jefferson, nicht nur Väter der "Declaration of Independence", sondern später auch Präsidenten der Vereinigten Staaten.

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