Es ist beeindruckend, wie sich lokale Eigenheiten im Hip-Hop US-amerikanischer Großstädte über Jahrzehnte niederschlagen. In New York baut man auf Jazz-Samples und kratzige Drums, in Los Angeles dominieren Synthesizer, und im Süden der USA geht der Bass des Roland-TR-808-Drumcomputers durch Mark und Bein. Die Bounce-Musik aus New Orleans zieht Inspiration aus den Gesängen des örtlichen Mardi Gras, der Erfolg von Crunk und Miami Bass ist vor allem der Verknüpfung der Musik mit dazugehörigen Tänzen zu verdanken, und der weltweite Erfolg von Trap wäre ohne die tatsächlichen Drogenumschlagplätze in Atlanta nicht denkbar.
Erschienen in der Freitag, Ausgabe 44/2021
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