Von Thomas Fritz
Was haben Dortmund-Trainer Jürgen Klopp, Barcelonas Superstars Dani Alves, Cesc Fabregas und die brasilianische Fußball-Legende Zico gemeinsam? Sie setzten ihre Unterschrift auf jenen Fußball, mit dem der Erfurter Verein Spirit of Football um PräsidentAndrew Aris zur Fußball-WM nach Brasilien gereist ist. Unter dem Motto "One Ball, One World" war die Reisegruppe, zu der zeitweise auch die Erfurter Sven Söderberg, Kai Siegelund Marc-Manuel Moritz gehörten, im Januar in London aufgebrochen, um den Geist des Fußballs zu verbreiten: Respekt, Fairplay und Völkerverständigung.
Am Ende kamen nach rund 30.000 Reisekilometern durch 25 Länder mehr als 17.000 Unterschriften zusammen. "Es ist unglaublich, wie der Ball mit den Menschen in Verbindung tritt", sagt Aris. "Alle wollen ihn berühren, ihn schießen, einen Kopfball machen. Ganz egal ob Obdachlose, Präsidenten, Schüler, Flüchtlinge, eine 95 Jahre alte Uroma, Straßen- oder Profifußballer."Berühmte Spieler, Trainer und Politiker traf Aris auf der knapp sechsmonatigen Reise zur Genüge. Zu seinen berührendsten Erlebnissen gehörte allerdings eine Begegnung mit dem Fußballteam Juventud Independiente in El Salvador. Ein Special-Olympics-Sportler mit Down-Syndrom, ein großer Fan der Mannschaft, hatte für sie einen Brief geschrieben. "Er wollte ihnen mitteilen, wie toll er sie findet", erinnert sich Aris, "und ist dann in Tränen ausgebrochen. Genau wie die Spieler und ich auch." Ein paar Tage später gewann das Team ein Ligaspiel, widmete es dem Fan.
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Was haben Dortmund-Trainer Jürgen Klopp, Barcelonas Superstars Dani Alves, Cesc Fabregas und die brasilianische Fußball-Legende Zico gemeinsam? Sie setzten ihre Unterschrift auf jenen Fußball, mit dem der Erfurter Verein Spirit of Football um PräsidentAndrew Aris zur Fußball-WM nach Brasilien gereist ist. Unter dem Motto "One Ball, One World" war die Reisegruppe, zu der zeitweise auch die Erfurter Sven Söderberg, Kai Siegelund Marc-Manuel Moritz gehörten, im Januar in London aufgebrochen, um den Geist des Fußballs zu verbreiten: Respekt, Fairplay und Völkerverständigung.
Am Ende kamen nach rund 30.000 Reisekilometern durch 25 Länder mehr als 17.000 Unterschriften zusammen. "Es ist unglaublich, wie der Ball mit den Menschen in Verbindung tritt", sagt Aris. "Alle wollen ihn berühren, ihn schießen, einen Kopfball machen. Ganz egal ob Obdachlose, Präsidenten, Schüler, Flüchtlinge, eine 95 Jahre alte Uroma, Straßen- oder Profifußballer."Berühmte Spieler, Trainer und Politiker traf Aris auf der knapp sechsmonatigen Reise zur Genüge. Zu seinen berührendsten Erlebnissen gehörte allerdings eine Begegnung mit dem Fußballteam Juventud Independiente in El Salvador. Ein Special-Olympics-Sportler mit Down-Syndrom, ein großer Fan der Mannschaft, hatte für sie einen Brief geschrieben. "Er wollte ihnen mitteilen, wie toll er sie findet", erinnert sich Aris, "und ist dann in Tränen ausgebrochen. Genau wie die Spieler und ich auch." Ein paar Tage später gewann das Team ein Ligaspiel, widmete es dem Fan.
Polizeischutz in El Salvador
Es sind Momente, in denen sich die verbindende Kraft des Fußballs offenbart. Momente, die Fragen nach dem Sinn der teilweise privat finanzierten und nicht immer ganz ungefährlichen Reise beantworten. "In den ersten Tagen durch El Salvador war immer Polizeischutz mit im Auto", sagt Rosalyn Nörz aus Ravensburg, die von Mexikonach Brasilien erstmals als Ballträgerin mitfuhr.Aris & Co führten, von Partnerorganisationen wie Special Olympics, dem Goethe-Institut und deutschen Botschaften unterstützt, Bildungsworkshops in Schulen und sozialen Einrichtungen durch, organisierten Fußballturniere, besuchten historische Fußballorte und bedeutende Vereine. Für den gebürtigen Neuseeländer war es nach Südafrika 2010 die zweite große WM-Pilgerfahrt. Und sie bescherte ihm mehr mediale Aufmerksamkeit als je zuvor, darunter einen Auftritt in den Abendnachrichten des ZDF.In den Straßen Mexikos Citys, an der Copacabana in Rio de Janeiro, oder in Heliopolis, der größte Favela Sao Paolos: Hat er ihn dort gefunden, den Geist des Fußballs? Die Antwort ist vielschichtig. "Viele Menschen in Brasilien sind wirklich wütend wegen der Weltmeisterschaft. Grund ist die soziale Ungleichheit, sind immense Kosten, die Ignoranz der Fifa", sagt Aris. Andererseits liebten die Brasilianer den Sport, seien tolle Gastgeber und wüssten, wie man eine gute Party ausrichtet und feiert.Ähnliches hat er in Mittelamerika beobachtet: "Die Leute lieben Fußball, sie sind absolut fanatisch und fiebern mit. Von den Fußballverbänden haben sie aber die Nase voll."Auch deswegen stößt die Idee von Spirit of Football auf so große Zustimmung: Hinter der in England, Brasilien und Deutschland tätigen Organisation steht keine mächtige Lobby, es liege keine Milliarden im Schließfach. "Die Leute können sich mit unserer Botschaft identifizieren", sagt Aris. "Sie ist einfach, sie ist authentisch", unterstreicht der 37-Jährige.Und so öffneten sich die Menschen, obwohl es manchmal sprachliche Verständigungsprobleme gab. "Sie haben die Motivation unserer Reise verstanden", sagtAris. Die Gastfreundlichkeit sei sehr groß gewesen, ganz selten habe er für eine Unterkunft bezahlen müssen. Die Sehnsucht nach dem eigenen Bett war trotzdem riesig.Die Suche geht weiter, vielleicht auch 2018
Als er am 30. Juni in Erfurt ankam, nahm er als erstes Söhnchen Paul nach sechs langen Monaten wieder in die Arme. "Darauf habe ich mich am meisten gefreut", sagte er. Inzwischen plant er eine große Abschlussveranstaltung der Reise, wahrscheinlich einen Diavortrag. Die Suche nach dem "Spirit of Football" geht weiter.Auch bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland? So weit will Andrew Aris jetzt noch gar nicht denken. "Es war eine wunderbare Erfahrung in Brasilien", sagt er. "Aber es war auch sehr kraftraubend."Rétablir l'original