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50 Jahre Tierpark Bumann: Ein Fohlen zum Jubiläumstag | shz.de

von Tara Gottmann 02. Mai 2018, 07:03 Uhr

„Das Wetter haben wir so nicht bestellt", begrüßte Jörg Bumann die Gäste. Gestern lud der Leiter des Gettorfer Tierparks zum Jubiläums-Empfang in die Alte Reithalle. Denn gestern vor 50 Jahren, am 1. Mai 1968, wurde dieser von seinem Großvater Karl-Heinz Bumann gegründet. Aus diesem Anlass war die Alte Reithalle mit Bildern geschmückt, die auch im Tierpark zu sehen waren. Bumann erinnerte sich: „Es ist so verdammt viel passiert in der Zeit", so der Gettorfer, der mit dem Tierpark groß geworden ist, „der Tierpark war nicht geplant. Mein Großvater hatte eine Spedition, die in Gettorf angesiedelt war". Der Platz wurde irgendwann zu eng, also wurde in ein Gettorfer Randgebiet umgezogen. Die Reithalle wurde damals als Wagenhalle genutzt. Auf dem Gelände war viel Platz. „Also erfüllte mein Großvater sich einen Traum und nutzte den Platz, um Tiere dort unterzubringen, Damwild, Fasane, Ponys." Und so ging es dann weiter. „Die Leute kamen schon vor der Eröffnung des Tierparks. Es wurden immer mehr Tiere und es wurde immer mehr Arbeit. Da wurde der Entschluss gefasst, einen Tierpark zu gründen", so der Enkel, der den Tierpark seit 2014 in dritter Generation leitet.

In den vergangenen 50 Jahren habe sich viel verändert: „Vieles wurde damals anders verstanden, Tiere wurden anders gehalten als heute, alleine was den Platz angeht. Aus Sicht der Halter wurden die Tiere aber gut gehalten. Das Verständnis war ein ganz anderes als heute." Der Park war immer gut besucht, was auch am Freizeitverhalten lag: „Es gab kein Internet und kein Fernsehen. Am Wochenende ging man raus und dann auch in den Tierpark." Mit der Zeit wurde der Tierpark immer wieder umgebaut, um den Anforderungen zu entsprechen. Der Park sei schnell gewachsen. „Viele Zoos in Osteuropa sind heute auf dem Stand, den wir vor 50 Jahren hatten." Im Jahr 1993 übernahmen Jörg Bumanns Vater Rolf Bumann und seine Tante das Geschäft. „Sie haben viel modernisiert und auch Tiere abgegeben. Die Gehege wurden vergrößert." In den vergangenen zwei Jahren wurden zwei neue Anlagen gebaut und auch die Besuchszahlen stiegen: „Wir haben im letzten Jahr ein tolles Ergebnis erzielt und konnten sogar den Rekord aus Anfangstagen erreichen", so der 35-Jährige. Er stellte fest: „Wir wollen ein Familienpark sein. Das bedeutet, dass wir auch Spielplätze und mehr Sitzgelegenheiten brauchen, um die Verweildauer zu erhöhen." Damit ein Tierpark gut läuft, bedarf es natürlich auch guter Mitarbeiter. Auf diese ging Bumann in seiner Rede ebenfalls ein und lobte die 20 Tierpfleger, zwei Gärtner, drei Biologen, fünf Handwerker, zahlreiche Verwaltungsangestellte und alle weiteren Mitarbeiter für ihre überwiegend jahrelange Zusammenarbeit. Mitarbeiter, die seit mehr als zehn Jahren im Tierpark arbeiten, wurden mit einer Urkunde und Blumen geehrt. Unter ihnen stach insbesondere Corinna Kobarg hervor, die seit 30 Jahren als Tierpflegerin bei Bumann arbeitet.

Zum Tierpark gehört auch eine Ponyzucht, die inzwischen von Rolf Bumann weitergeführt wird. Und passend zum Jubiläum wurde gestern dann auch direkt ein Fohlen geboren.

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