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Gouache auf Holztür

Eine dieser Türen führt in einen Wald. Pilze mit violetten Lamellen sind zu sehen. Sie wuchern von einem wuchtigen Baumstamm. Ihre Schirme scheinen den kleineren, roten Kollegen Schutz zu bieten. Rechts ragen gelbe und blaue Pilze ins Bild hinein. Und über der ganzen Szenerie hängt schwer und grünsilbern ein Vollmond. Die Gouache ist nicht fixiert und hat eine strahlende Farbigkeit. Was den Pilzen für Eigenschaften innewohnen bleibt dem Betrachter verborgen. Auf der anderen Seite der Tür sieht man unentschlossen tänzelnde Füße in Strümpfen. Man weiß nicht, ob sie die massive Treppe hinauf oder hinuntertänzeln. Dabei verdrehen sie sich in schmerzhaft unnatürliche Winkel - fast scheinen sich darin keine Füße zu befinden.

Die Holztür ist ein neues Medium

Wer Pfrommers Oeuvre kennt, kennt das Motiv: Kleidungsstücke, mit großer Vorliebe Strümpfe, die halb angezogen, halb leer sind. Die trägerlose Kleidung scheint, obwohl sie nur eine Hülle ist, ein Eigenleben zu führen. Hin und wieder schimmern an der Kleidung Adern durch. Oder ist es doch nur die Naht einer Hose, die sich verselbständigt?

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