Die Antwort lautet: Für manche bietet der Islam einen Ausweg aus einem neoliberalen System, in welchem alles als konsumierbar begriffen wird, selbst Beziehungen. Sie leben einen Gegenentwurf zum kapitalistischen Mainstream, in dem sich der Wert eines Menschen über das Gehalt definiert. Dem weltlichen stellen sie einen spirituellen Reichtum entgegen. In der Religion finden sie andere Werte, in der Glaubensgemeinschaft eine neue Art der Wertschätzung.
Zum Beispiel werden Frauen in den konservativen Strömungen des Islam dafür geachtet, dass sie sich in der Familie verwirklichen - und nicht etwa im Beruf. Für manche stellt das eine Befreiung vom gesellschaftlichen Druck dar und von der ständigen Bedrohung zu scheitern. Der Islam spricht hier, nicht anders als christliche oder rechtskonservative Bewegungen, mit konservativen Vorstellungen von einer Rückkehr zur klassischen Rollenverteilung viele und gerade auch jüngere Menschen an.
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