Die Ukraine durchläuft seit Ausbruch der Majdan-Proteste Ende 2013 einen
tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel. Dabei sind konsolidierende,
aber auch polarisierende Tendenzen zu erkennen. Die »Revolution der
Würde« ebenso wie die Verletzung der territorialen Integrität des Landes
durch Russland haben deutlich dazu beigetragen, die ukrainische
Identität zu stärken. Dies hat den gesellschaftlichen Zusammenhalt
befördert. Gleichzeitig wurden bestehende Konflikte innerhalb der
Gesellschaft durch diese Entwicklungen und die sie begleitenden
Gewalterfahrungen noch verschärft. Es bedarf einer nachhaltigen
Stabilisierung der Ukraine, um zu verhindern, dass sich die
gesellschaftlichen Bruchlinien weiter vertiefen. Für ukrainische wie
externe Akteure wird es zu diesem Zweck erforderlich sein, sich mit
Wegen ziviler Konfliktbearbeitung und gesellschaftlicher
Versöhnungsprozesse auseinanderzusetzen.
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