Radio Ö1, Serie "Hundert Häuser", 27.8.2018
Der Globus-Verlag, 1945 durch die Kommunistische Partei Österreichs gegründet, benötigte 1953 ein eigenes Druckerei- und Verwaltungsgebäude. Vier der KPÖ nahe stehende Architekten wurden in mehrere Länder
entsandt, um Druckereien zu besichtigen. Aus diesen Eindrücken wurde ein
gemeinsames Projekt aus vier Gebäuden entwickelt, die architektonisch
klar voneinander getrennt waren. Der Zerfall der Sowjetunion und die Revolutionen in Osteuropa 1989/90
führten rasch zum Niedergang des Globus-Verlags. Die Büros wurden
vermietet, in die Halle zog ein Baumarkt ein. Für den großen Festsaal
fand sich keine Verwendung, weshalb eine Zwischendecke eingezogen wurde -
mit Zustimmung der hochbetagten Architektin Margarethe
Schütte-Lihotzky, wie Walter Kerschbaumer, Objektbetreuer im
Globus-Haus, erzählt.
2017 wurde der Komplex von der Firma Wohnkompanie gekauft. Der
Verwaltungsbau und der Schütte-Lihotzky-Trakt stehen seit 2018 unter
Denkmalschutz. Der Rest soll abgerissen werden und in Kombination von
Alt- und Neubauten ein neues Wohnquartier mit Handelsflächen entstehen.
Eröffnung: 1956 Architektur: Karl Eder, Wilhelm Schütte, Margarete Schütte-Lihotzky, Fritz Weber Adresse: 1200 Wien, Hochstädtplatz 3