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Wütende Tritte gegen den Pfosten

Christian Prokop sagte erst einmal nichts. Dem Bundestrainer der deutschen Handballer fehlten die Worte, ein paar Sekunden lang. Er sollte beschreiben, was seine Mannschaft geleistet hatte beim 25:25 im vierten Vorrundenspiel gegen die Franzosen. Prokop schwieg, lächelte und überlegte. "Ich finde, wir haben es heute geschafft, die Einheit zu sein", sagte er dann. Und man merkte, dass dieser Abend ein prägender gewesen sein könnte für diese Weltmeisterschaft im eigenen Land.

Kurz nach dem Abpfiff dominierte noch der Ärger im deutschen Team, Torwart Andreas Wolff gab Wutschreie in sein Trikot ab, Linksaußen Uwe Gensheimer trat mehrfach gegen den Torpfosten - und sagte später, er habe Glück gehabt, dass er sich den Fuß dabei nicht gebrochen habe. Drei Sekunden vor Schluss hatten die Deutschen mit 25:24 gegen die Franzosen geführt, es hätte den ersten Sieg gegen den amtierenden Weltmeister seit 2013 geben können - und dann krachte doch noch der Ball von Timothey N'Guessan ins Netz. Ausgleich in quasi letzter Sekunde, wie schon am Abend zuvor gegen die Russen. War das jetzt wieder eine gefühlte Niederlage? Oder doch ein Erfolg, weil es gegen den amtierenden Weltmeister ging?

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