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Droht eine Mückenplage in NRW?

Nach viel Regen in den letzten Wochen sind die Temperaturen nun hoch. Für Mücken sind das beste Bedingungen, um sich zu vermehren. Wird uns eine Mückenplage nun die schönen Sommerabende vermiesen?


In Deutschland sind rund 50 verschiedene Arten von Stechmücken heimisch. Mindestens die Hälfte davon ist allerdings extrem selten. Die "gemeine Hausmücke" ist die bekannteste Mückenart. Das Wetter der letzten Wochen macht Begegnungen mit ihr nun wahrscheinlicher. Fragen und Antworten dazu.


Wieso gibt es im Moment so viele Mücken?

Damit sich die Eier der Mücke entwickeln können, brauchen sie Wasser. Durch die starken Niederschläge der vergangenen Wochen gibt es davon genug. Schon kleinere Pfützen oder gar ein Eimer Wasser auf dem Balkon reichen aus, um den Tieren einen Brutplatz zu bieten.

"Die Bedingungen sind also gerade besonders günstig", sagt Renke Lühken, Stechmücken-Forscher am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Eine zweite wichtige Voraussetzung sei die Hitze. Denn die hohen Temperaturen sorgen dafür, dass sich die Mücken besonders schnell entwickeln können.


Droht jetzt also eine Plage?

Das könne man erst in den nächsten Wochen sehen, sagt Lühken: "Wenn es durchgehend so heiß bleibt und es kaum regnet, dann werden viele Brutplätze ja auch wieder austrocknen." Wechseln sich Hitze und Regen aber ab, könne die Zahl der Stechmücken stark wachsen. Auch Biologin Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung mag nicht von einer Plage sprechen. Es gebe zwar mehr Mücken als in den beiden Vorjahren, aber diese seien besonders trocken und warm gewesen. "Im Grunde haben wir jetzt wieder ein ganz normales Mückenjahr." Auch um exotischere Arten wie die asiatische Tigermücke müssten wir uns aber aktuell noch keine Sorgen machen, sagt Mückenforscher Lühken. "Die Populationen sind hier in Deutschland zu klein, um sich so stark auszubreiten. Wenn die Temperaturen aber weiter steigen, werden wir damit in zehn bis 20 Jahren Probleme damit haben." Gerade Extremwetterlagen mit besonders viel Niederschlag in kurzen Zeiträumen seien für die Ausbreitung der Mücken günstig.


Wie schütze ich mich am besten vor Stichen?


Da Mücken es warm und feucht mögen, rät der Experte, künstliche Gewässer rund um das Haus oder die Wohnung abzudecken oder gar auszuschütten. Da die Tiere dunkle Farben gut erkennen können, sollte man besser zu hellerer Kleidung greifen, will man sie nicht auf sich aufmerksam machen. Von Licht lassen sich Mücken übrigens nicht anlocken. Auch das angeblich "süße Blut" ist ein Mythos. Was die Mücke überhaupt erst zu Mensch oder Tier lotst, ist vor allem das im Atem enthaltene Kohlenstoffdioxid. Aber auch der Körpergeruch und Schweiß können Mücken anlocken: Wer nach dem Sport also duscht und frische Kleidung anzieht, wird seltener Ziel. Kommt es doch zum Stich, gilt: Nicht kratzen, sondern kühlen.


Quelle: wdr.de

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