Das Ziel des heute beginnenden DAVE-Festivals für : Kunst und Kultur fördern, allem voran aber jungen Nachwuchskünstlern eine öffentliche Plattform bieten. Im Mittelpunkt steht dabei die soziale Relevanz von Clubkultur - unter dem Aspekt, Kunst und Technologie wie auch Menschen aus verschiedenen Milieus zusammenzubringen.
200 Künstler in 100 Veranstaltungen an 31 OrtenDas diesjährige Motto des Festivals lautet „Retrofuture", das sich wie ein roter Faden durch die ganze Programmbandbreite zieht. Die Idee dahinter: Lehren für einen verantwortungsvollen gesellschaftlichen Dialog ziehen, indem man die Vergangenheit reflektiert - ohne dabei in eine Retromanie zu verfallen.
Dazu versammeln sich 200 Künstler in 100 Veranstaltungen an 31 Orten. Das breit gefächerte Angebot reicht von Workshops zu Online Marketing für Musiker, Diskussionsrunden über Finanzierungsmöglichkeiten für Labels und Künstler bis zu interaktiven Installationen. Konzerte und Underground-Partys, etwa in den populären Szene-Clubs objekt klein a oder Sektor Evolution, dürfen natürlich auch nicht fehlen, um dem Akronym DAVE gerecht zu werden.
Seit der Gründung im Jahr 2014 wächst das DAVE kontinuierlich - und mit jedem Jahr wird es zunehmend schwieriger, das Festival in einem bestimmten Kontext einzuordnen. Damit trifft das Festival den Nerv der Zeit: Es geht um Verschmelzung, nicht um Abgrenzung, und um Mut zur Innovation.
DJs in der Martin-Luther-KircheVor Tabubrüchen wird dabei kein Halt gemacht, wie nicht zuletzt die unkonventionelle Auswahl der Spielstätten zeigt. Das Festival spielt sich nämlich nicht nur in alt bewährten Locations der elektronischen Musikszene wie Clubs oder Konzerthallen ab, sondern bindet auch eher szeneuntypische Orte ein, etwa das Staatsschauspiel Dresden, das Festspielhaus Hellerau oder das Militärhistorische Museum, wo am Dienstagabend (18 Uhr) der sowjetische Filmklassiker „Arsenal" aus dem Jahr 1929 neu vertont wird.
Ein kleines Programm-Highlight bildet die Abschlussveranstaltung „Beyond The Club" am 27. Oktober. Während DJs die Martin-Luther-Kirche in der Neustadt mit sphärischen Elektroklängen beschallen, beeinflusst durch Drum'n'Bass und experimentellen Techno, werden die aus Sandstein erbauten hohen Gemäuer der Kirche mit eindrucksvollen Visualisierungen in Szene gesetzt. Die beiden Dresdner Artists in Focus Malena und Franssen übernehmen den Start an diesem Tag um 16.30 Uhr.
22 Ehrenamtliche organisieren DAVEDas DAVE-Opening steigt am 18. Oktober im Kleinen Haus des Staatsschauspiel Dresden und wird eröffnet von Kabuki, dem diesjährigen Artist in Residence, und Lars Bartkuhn. An dieser Stelle sickert das Motto „Retrofuture", das auch für die Verbindung von alten Klassikern mit neuen musikalischen Formen steht, spürbar durch: Nach den DJs folgt der Auftritt von Schülern des Landesgymnasiums für Musik „Carl Maria von Weber", die Franz Liszt neu vertonen. Zum Abschluss entführt das französische Duo L'Age d'Or mit seiner audiovisuellen Liveperformance zurück in die elektronische Welt.
Das Festival wurde 2014 ins Leben gerufen, seit 2016 steht der ehrenamtliche Verein DAVE e.V. mit aktuell 22 Mitgliedern als Organisationsteam dahinter. Der Verein ist unter anderem Förderpreisträger der Stadt Dresden 2016. Mit dem Konzept der Loslösung von gewohntem Raum bringen die Veranstalter die Clubkultur aus dem dunklen Underground-Milieu an die Oberfläche und brechen bestehende Allianzen zwischen Sub- und Hochkultur auf.
Festival: ab heute bis 27.10.
DAVE Opening: heute, 20 Uhr im Kleinen Haus, Staatsschauspiel Dresden, Glacisstraße 28, Eintritt: 12 Euro
Propaganda Sucks!: 22.10., 18 Uhr, Militärhistorischen Museum, Eintritt frei.
Beyond The Club: 27.10., 16.30 Uhr, Martin-Luther-Kirche, Eintritt: 15 Euro
www.dave-festival.de