Mit der Jugendsprache ist das so eine Sache. Sie bleibt ein ewiges Mysterium. Sie dient als Code einer eingeschworenen Gruppe, die eben noch jung ist und sich abgrenzen möchte von all jenen, die einfach, um es mit einem Zitat aus dem US-Actionfilm „Lethal Weapon" zu sagen, „zu alt für diesen Scheiß" sind. Eine umso größere Faszination geht deswegen vom alljährlich stattfindenden Voting des Langenscheidt-Verlags zum Jugendwort des Jahres aus.
Wie immer stehen zehn Wörter zur Auswahl: „Sheesh" (Ausdruck des Erstaunens), „wyld" (so was wie krass), „cringe" (peinlich, Fremdscham), „sus" (verdächtig), „akkurat", „same" (Zustimmung signalisierend), „Digga" (Freund, Kumpel) und „papatastisch" (fantastisch, schön) sowie der scherzhaft verwendete Ausdruck „Geringverdiener" als auch „Mittwoch", welcher auf einem Meme basiert, fanden den Weg auf die Liste. Bis zum 13. September 2021 können nun alle - vor allem eigentlich Jugendliche - abstimmen, welche drei Wörter ins Finale kommen. Aus den drei verbliebenen Vorschlägen kann dann bis zum 18. Oktober 2021 der Gewinner gekürt werden, welcher eine Woche später verkündet wird.
Die Autorin dieses Textes befindet sich mit 31 Lebensjahren gerade so an der Grenze derer, die noch Wörter wie „cringe" und „same" in den Mund nehmen dürfen, im Grunde aber zu uncool für „wyld" oder „sus" sind. Da hilft nur: Diejenigen befragen, die sich wirklich mit der Materie auskennen. Das sind einerseits die Mitglieder der viel beschriebenen Generation Z und andererseits Linguisten, die sich von Berufswegen aus eben mit unser aller Sprache und damit auch jener der Jugend beschäftigen.
Jannis Androutsopoulos, hat an der Universität Hamburg die Professur für Linguistik des Deutschen und Medienlinguistik inne. Sein Urteil über die zur Wahl stehenden Wörter ist kurz. (...)
Was Linguist Jannis Androutsopoulos über die Wahl zum Jugendwort des Jahres wirklich denkt und was die Gen Z selbst dazu sagt, gibt es in voller Länge bei WELT.de zu lesen (via Original).
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