Mit etwa 140.000 Besuchern gehört das „Lollapalooza" in Berlin zu den größten Festivals in Deutschland. 2018 traten dort als Headliner Stars wie The Weeknd, Kraftwerk, Imagine Dragons, The National und David Guetta auf.
Tatsächlich war der Blick aufs Line-up mehr als ernüchternd. Im Olympia Park standen elf rein weibliche Acts auf der Bühne, drei gemischtgeschlechtliche, 56 Künstler hingegen waren rein männlich. Das macht exakt 80 Prozent.
Veranstalter bemängeln, dass es einfach keine hochkarätigen weiblichen Acts gebe, die Zuschauer anlocken würden. Von wegen, denkt sich die Schwedin Lykke Li. Die Sängerin wurde hierzulande vor allem mit einem Remix ihres Sommerhits „I Follow Rivers" aus dem Jahr 2011 bekannt. Acht Jahre später lebt sie mit Kind und Kegel in Los Angeles und will nun genau dort das „ YOLA-FEST " auf die Beine stellen, ein All-Female-Festival. Am 8. Juni sollen im Historic State Park nur Frauen spielen.
Mit dabei sind neben Lykke Li selbst unter anderem namhafte Acts wie Charli XCX, Cat Power und Courtney Love. Alle Musikerinnen sind dafür bekannt, Tabus offen anzusprechen und sich auch auf der Bühne nicht zurückzuhalten. Sie wollen die „Kunst, Kultur und Musik von modernen Frauen zelebrieren", wie die Veranstalterin stolz ankündigt.
Der sei nur noch mal verwiesen auf die Männerquote beim „Lollapalooza" in Berlin. Die 80 Prozent sind keine Ausnahme, sondern eher die Regel.
Und so kommt es dann dazu, dass eine Meldung wie „Primavera Festival 2019: Mehr als 50 Prozent weibliche Acts im Line-up" keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Besonderheit, eine Ausnahme der Regel sind. Seit Jahren fragt sich die Branche daher zu Recht: Brauchen wir vielleicht eine Frauenquote auf Festivals?
(...) Mehr über das Yola-Fest und was zum Beispiel der VUT dazu sagt, kann man bei der WELT lesen.
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