Die Städte gleichen sich mehr und mehr. Und alle haben sie ein Problem:Ihre Zentren sterben aus. LVZ-Kolumnistin Ronya Othmann hat da einen Vorschlag.
Leipzig. Wenn man sich ein wenig in den größeren bis kleineren Städten dieses Landes bewegt, wird es einem bisweilen auffallen: Sie gleichen sich. Überall trifft man auf dieselben regional oder überregional bekannten Drogeriemärkte, Buchhandels-, Dekorations-, Bastelbedarfs- und Bekleidungsketten. Ob in Leipzig, Dresden, Berlin, Koblenz oder Oldenburg: die immer gleichen Cafés und Fast-Food-Restaurants. Woanders ist das Gras nicht grüner, wie man so schön sagt. Oder eben überall gleich öde. Überall dieselben ähnlich herausgeputzten, mehr oder weniger alten Alt- und Innenstädte. Man braucht seine Stadt eigentlich gar nicht mehr zu verlassen. Und wenn man etwas über den spezifischen Charakter eines Ortes erfahren will, dann sollte man das Zentrum meiden. Ich praktiziere das schon seit Langem so: Kommt Besuch von außerhalb, gehen wir auf der Karl-Heine-Straße essen, spazieren den Kanal entlang, trinken auf der Eisenbahnstraße Tee und essen Baklava, laufen über die Brücke nach Schönefeld. Meine Besucher lieben es.