Eine Frau sitzt auf dem Bett, das Gesicht zur Wand gedreht, darüber steht: "Er wollte. Sie nicht." Eine andere versteckt sich hinter Gardinen, daneben die Frage: "Darf er das?" Mit rot geweinten Augen und verschmierter Wimperntusche kauert eine weitere Frau auf einer Treppe, daneben die Frage: "Was passiert, wenn ich ihn anzeige?" Die Fotos und Sätze hat das bundesweite "Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen" auf Plakate gedruckt. Sie erzählen Geschichten, in denen häusliche Gewalt etwas ist, das von Männern ausgeht und sich gegen Frauen richtet. Sie erzählen auch, dass Gewalt in der Liebe noch immer ein Tabu in unserer Gesellschaft ist. Dabei ist laut "Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen", das vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben eingerichtet wurde, jede vierte Frau davon betroffen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zählte 2017 rund 139.000 Personen, die Opfer von Partnerschaftsgewalt wurden. Davon waren knapp 114.000 Opfer Frauen. Doch nicht immer sind die Täter männlich. Und nicht immer ist Gewalt ein Problem heterosexueller Beziehungen.
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