Auf dem Ziegenmarkt im Bremer Steintor-Viertel staut sich der Verkehr. Dort, wo die Menschen sonst für Obst, Blumen oder Käse anstehen, warten sie jetzt auf eine Spritze. 140 Bremerinnen und Bremer haben sich an diesem Herbsttag im Impfmobil des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gegen Corona impfen lassen, wenige Stunden später werden es deutlich mehr als 200 sein.
Eine Woche, nachdem in einer der einst größten Impfzentren Deutschlands auf dem Bremer Messegelände die letzte von rund 470.000 Spritzen verabreicht worden ist, wird in dem Stadtstaat nahezu pausenlos weitergeimpft. Im Schnitt wurden zuletzt jeden Werktag mehr als 1000 Dosen verabreicht - die niedergelassenen Ärzte nicht mitgerechnet. Schließlich will der Zwei-Städte-Staat in den kommenden Wochen die 80-Prozent-Impfquote bei den Zweitimpfungen erreichen.
Im Land Bremen sind dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge inzwischen 78,4 Prozent aller Menschen vollständig geimpft - bundesweit der absolute Spitzenwert. Dahinter liegen das Saarland (73,2), Hamburg (72,1) und Schleswig-Holstein (71,6). Der Bundesdurchschnitt liegt bei 66,8.
Wie hat es ausgerechnet das kleine Bremen geschafft, so viel mehr seiner Einwohnerinnen und Einwohner zu impfen, als alle anderen?
…
Rétablir l'original