Leben in Gemeinschaft: von der Rückkehr der Kommunen
Feature in Deutschlandfunk Kultur von
Robert B. Fishman · 11.01.2023
Ressourcen teilen, ökologischer leben und für sozialen Ausgleich sorgen: Diese Utopie leben einige Kommunen in Deutschland, manche sehr erfolgreich. Doch das Leben mit vielen anderen zusammen hat auch seinen Preis.
Der Mensch, heißt es, sei ein soziales Wesen. Menschen haben über Jahrtausende in Gemeinschaften zusammengelebt: Großfamilien, Sippen, Dörfer, Clans. Die Vorstellung, jeder und jede allein sei seines oder ihres „Glückes Schmied" ist relativ neu - ein Produkt der Aufklärung und des frühen Kapitalismus im ausgehenden 18. Jahrhundert.
Nach 40 Jahren „Neoliberalismus" und Privatisierungen hat sich der gesellschaftliche Wind wieder gedreht. Spätestens die Banken-, Schulden- und Finanzkrise hat gezeigt, dass die „freie Marktwirtschaft" allein kein gutes Leben für alle schafft. Hinzu kommt die Klima- und Energiekrise.
Immer mehr Menschen erkennen, dass es kein unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten gibt. Wenn wir überleben wollen, müssen wir weniger verbrauchen, nachhaltiger wirtschaften - zum Beispiel in Kommunen, also Lebensgemeinschaften, in denen die Menschen sich die Ressourcen teilen: vom Wohnraum über Autos bis hin zum Einkommen und Vermögen. Wer teilt, hat mehr vom Leben: mehr materielle Güter, mehr Freunde und manchmal auch mehr Probleme.
Als Magazin-Text zum Nachlesen in Kurzfassung hier: https://www.magazin-forum.de/de/vom-glueck-und-unglueck-des-teilens