So, jetzt haben wir's endlich hinter uns gebracht. Nein, nicht das Fest der Liebe, sondern die Premiere des neuen "Star Wars"-Films. Schwer zu sagen, was dieses Jahr mehr gehypet wurde: die Geburt Christi oder die Rückkehr von Chewbacca.
Die gute Nachricht: Der Film ist unterhaltsam. Inhaltlich wirkt er ein bisschen unbeweglich, so wie der gigantische Sternenzerstörer des Imperiums, der sich von der IMAX-Leinwand in die 3D-Brille bohrt. Es gibt wieder einen Todesstern, und die Guten und die Bösen sind auch dieses Mal verwandtschaftlich verbandelt, als wäre diese weit, weit entfernte Galaxie ein Dorf, in dem sich Cousins und Cousinen in einer einzigen Blutlinie fortpflanzen. So will es die Franchise, so wollen es die Fans. Das Schmoren im Saft von Kindheitserinnerungen ist die größte Freude des Publikums, und Nostalgie die wichtigste Währung Hollywoods.
Dieses Phänomen ist natürlich nicht neu: Sequels, Prequels und Reboots dominieren die Kinokassen seit Jahren. Mittlerweile wird sogar in den Filmen darüber gescherzt: "This vacation will stand on its own", sagt der Familienvater im Remake von "Vacation" - und meint damit natürlich den Film und nicht den Urlaub. Zwinker, zwinker. In "Star Trek" und "Terminator" stellen die Charaktere die Uhr auf Null, indem sie in der Zeit zurückreisen, um die Ereignisse der früheren Filme für nichtig zu erklären. So lassen sich die alten Stoffe endlos wiederkäuen.
Und jetzt wird die Kuh erst richtig gemolken: Handlungen werden nicht mehr für einzelne Filme entworfen, sondern für Dekaden umspannende Marketing-Konzepte. Disney hat bereits sechs neue "Star Wars"-Teile angekündigt. Einen pro Jahr. Die Macht wird also mit Ihnen sein. Ob Sie wollen oder nicht.