Was Marshmallows mit der Reise zu fremden Planeten zu tun haben könnten und welche „Stimmen aus dem All" am Neustrelitzer DLR-Standort empfangen werden können, erfuhren große und kleine Weltraumfans bei der 1. Wissenschaftsnacht des DLR. Und nicht nur das.
Ralph Schipke Im Wandelgang können die neugierigen Sterngucker eine ganz besondere Bibliothek kennenlernen. Susanne Pieth stellte die Planeten- Bibliothek vor, eine einzigartige Fotosammlung von Aufnahmen der Himmelskörper unseres Sonnensystems.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) lud am Wochenende zur langen „Wissenschaftsnacht". Sechs Stunden lang konnten Gäste sich am Freitagabend auf dem Gelände umschauen und auch einen Blick ins Weltall werfen. Melanie-Konstanze Wiese, beim DLR für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, war erstaunt und hocherfreut, dass sich reichlich wissenschaftsinteressierte Neustrelitzer in drei Gruppen zu Führungen über die mecklenburgische Satelliten-Boden-Station anstellten. Die im Durchmesser sieben Meter großen Parabolantennen kennen viele vom Vorbeifahren. Doch was die Wissenschaftler und Techniker am Kalkhorstweg treiben und welche Nachrichten sie aus dem Orbit erreichen, wissen die wenigsten. Hans-Joachim Skottke konnte beim Rundgang zum Thema „Datenempfang" viele interessante Fakten über die alltägliche Arbeit und aus der Geschichte des Neustrelitzer Augen und Ohren in den Orbit und auf die Erde berichten.
Mit 99 Prozent Zuverlässigkeit sorgen die Techniker und Wissenschaftler in dem modernen Kontrollraum dafür, dass Messdaten über das Erdgravitationsfeld, über die Sonnenaktivität, Wetter hier unten und oben im All oder über den Schiffsverkehr auf der Ostsee in langen Zahlenkolonnen die wissenschaftlichen Partner und kommerziellen Kunden des DLR erreichen. Oder auch wunderschöne Bilder der Erde für Geologen, Kartographen oder Fans aus dem All heruntergeladen werden. Der Kontrollraum ist von Neujahr bis Silvester - wochentags von drei Leuten, am Wochenende von zwei Technikern - 24 Stunden besetzt. Damit die wertvolle Daten-Fracht der Forschungs- und Erderkundungssatelliten immer pünktlich gelöscht werden kann, wenn Neustrelitz überflogen wird. Der DLR-Mitarbeiter berichtete auch, dass demnächst eine größere Empfangsantenne auf dem Dach des Bürogebäudes montiert wird.
Bis Mitternacht hatten sich rund 400 Gäste im Mondschatten der großen Parabolantenne eingefunden - einfach zum „Sternegucken" oder um wissenschaftlich basiert zu staunen. Sehr zur Freude der forschenden DLR-Erdlinge vom Neustrelitzer Kalkhorstweg.