Seit der Eskalation des militärischen Feldzuges gegen China in den
1930er Jahren hatten der Generalstab und das Heeresministerium der
Kaiserlich Japanischen Armee u.a. angeordnet, dass sich unverheiratete
Mädchen und Frauen zum dreijährigen Dienst in einer japanischen
Militärfabrik melden sollten. Die Koreanerin Hwang Kum-Ju folgte wie
zahlreiche andere Mädchen und Frauen diesem Aufruf. Sie wollten Geld
verdienen und so ihre Familien unterstützen. Sechs Jahre, von 1939 bis
1945, verbrachte Frau Hwang in der Mandschurei – nicht freiwillig in
einer Fabrik, sondern als Zwangsprostituierte in japanischen
Militärbordellen. Hwang Kum-Ju (1922-2013) war die zweite Koreanerin,
die öffentlich auf ihr Schicksal aufmerksam machte. Unser Ost- und
Südostasienexperte Rainer Werning hatte die
Möglichkeit, Frau Hwang in den Jahren 2001 und 2003 in der
südkoreanischen Metropole Seoul zu besuchen und zu interviewen. Aus
mehrstündigen Gesprächen entstand ein beklemmendes Zeitdokument, das die
NachDenkSeiten im Rahmen einer von Rainer Werning am 7. Januar
begonnenen Serie anlässlich des 70. Jahrestags des Endes des Koreakrieges publizieren.
Rétablir l'original
Rétablir l'original