Eine Bibliothek in Neukölln bekommt Wachschutz. Was macht das mit den Angestellten und den Lesern? Ein Besuch
Freitag, 11 Uhr in Deutschlands gefährlichster Bibliothek. Auf dem Boden fletscht Lauritius, ein türkisfarbener Lederdrachen mit breiten Flicken an der Seite, seine Zähne. Daneben sitzt eine Gruppe Kindergartenkinder. Die Kleinen schauen gebannt, teils mit offenen Mündern zu der Frau auf der Holztribüne, die ihnen eine Geschichte vorliest.
Darin erklärt eine Maus einem Fuchs, wie die Bibliothek funktioniert. Der Fuchs interessiert sich offenbar für Hörbücher: „‚Bring die CDs vollständig und unzerkaut wieder zurück', ermahnt ihn die Maus." Eine Kunstpause. „Aber da war der Fuchs mit der CD schon verschwunden, ohne Ausleihschein."
Ab März kann der Fuchs sowas vergessen. Denn ab März gibt es hier Wachschutz.
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