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Laßt den Reden Taten folgen: Gedanken zum Volkstrauertag

Gedanken zum Volkstrauertag - vom Frieden reden immer alle. Bild:© p.ries

Jedes Jahr ein Volkstrauertag, Jedes Jahr ein Gedenken an die abermillionen Toten der Kriege und des Terrors. Jedes Jahr heißt es „Nie wieder Krieg“. An Gedenktafeln und auf den Friedhöfen traurige Gesichter. Jeder einzelne scheint bereit, sich für den Frieden einzusetzen und ihn zu wahren Einige denken vielleicht, dass sie ihren Teil zur Wahrung des Friedens alleine durch ihre Anwesenheit an den Trauerorten bereits geleistet haben und der Friede erst einmal bis nächstes Jahr gesichert ist.

Jedes Jahr lauschen wir u. a. den Gedankengängen so mancher durch ihren "Dienstherren" legitimierten "Redenschreibern". Ob Kommunalpolitiker, Vereinsvorsitzender oder Verwaltungsleiter - jeder von ihnen wünscht sich "nie wieder Krieg". Alle sind sie bereit, sich für die Bewahrung des Friedens einzusetzen. Das ist gut so und sehr lobenswert. Und sicherlich beruhigt es auch den einen oder anderen auf seinem Weg zu seiner "warmen Stube".

Aber wie sieht es wirklich aus - mit dem: „wir wollen nie wieder Krieg“ oder "wir müssen alles dafür tun, damit es nie wieder zum Krieg kommt “?

Kann der Friede denn gesichert sein, wenn wir - natürlich ganz demokratisch - Waffen exportieren, die doch dazu gebaut wurden, um Leid herbeizuführen und Menschen zu töten?

Dient es dem Frieden, wenn wir es zulassen müssen, dass ausgerechnet demokratiefeindliche Elemente unsere Parlamente erobern und diese "Elemente" auch noch nach demokratischen Grundsätzen finanziert werden?

Oder dient es etwa dem Frieden, wenn wir Demos und Aufmärsche zulassen, die nachweislich gegen die demokratische Grundordnung unseres Staates gerichtet sind und die unsere Straßen in Kampfarenen verwandeln? 

Glaubt man denn wirklich, dass es dem Frieden dient, wenn die Bundesregierung bei ihren Rüstungsexportentscheidungen verspricht, die Menschenrechte zu achten - wohlwissend, dass Waffen töten und somit offensichtlich gegen die Menschenrechte verstoßen wird?

Dient es dem Frieden, wenn die Reichen reicher werden und die Armen ihr Essen bei den Tafeln holen müssen?

Können wir vom Erhalt des Friedens reden, wenn Menschen - die fast ihr gesamtes Leben gearbeitet haben - nebenher ihre armselige Rente aufbessern müssen, und es dann immer noch nicht zum Leben reicht?

Glaubt man denn wirklich, dass es dem Frieden nutzt, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben, statt unsere Kinder frühzeitig zu fördern und vernünftig auszubilden?

Ist man der Meinung, dass unsere Kinder freidlich bleiben, wenn sie mit Sex- und gewaltverherrlichenden Filmen aufwachsen, die ab dem frühen Morgenstunden in fast allen TV-Programmen gezeigt werden? Und sind PC-Killerspiele gut, um friedliebende Menschen heranzuziehen?

Haben wir tatsächlich den Frieden gesichert - tun wir wirklich alles dafür ihn zu erhalten?

NEIN! Haben wir nicht! Tun wir nicht!

Und es gibt noch sehr viel mehr Beispiele, warum wir uns hüten sollten von Friedensabsichten zu reden - während wir ihn doch fast täglich gefährden.

Mögen wir und die Politik endlich zu der Erkenntnis gelangen, dass Waffen, Ausbildungsmangel, Kinder- und Altersarmut, Hass und Gewalt niemals zu einem besseren Leben für uns alle führen kann.

Wir alle haben es in der Hand, ob wir es wieder zulassen wollen, dass der kleingeistige Nationalismus wieder Einzug hält, der seit jeher die Ursache für die vielen Kriege der Vergangenheit und Gegenwart verantwortlich war und ist.

Reden alleine hilft nicht!

Laßt den fast immer gleichlautenden Volkstrauertagsreden und Kraftausdrücken „wir wollen nie wieder Krieg“ oder "wir müssen alles dafür tun, damit es nie wieder zum Krieg kommt “ endlich Taten folgen - dann klappt es auch mit dem Frieden.
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