Gewalt in Freibädern macht in diesem Sommer Schlagzeilen. Warum eskalieren Konflikte am Pool? Und sind Frauen dort noch sicher? Wir haben uns am Beckenrand umgesehen.
von Paula Lochte und Lucia Schmidt
Es riecht nach Chlor und Frittierfett. Buchsbaumhecken umgrenzen das Becken, und am Schwimmbadkiosk „bei Moppel's" gibt es Bratwurst, Weingummi und Eis am Stiel. Neben der Wasserrutsche türmen sich Felsen aus Waschbeton. Ein Ort wie ein Klischee - und ein Ort der Gewalt. Wie in einer ganzen Reihe deutscher Freibäder in den vergangenen Wochen kam es auch hier, im Freibad Griesheim bei Darmstadt, zu Übergriffen auf Gäste, Personal und Polizisten.
Als die Temperaturen Ende Juni, wie gerade erst in dieser Woche, in die Höhe schnellten, riefen die Griesheimer Bademeister gleich zweimal die Polizei: An einem Freitag beschwerten sich mehrere Frauen, weil junge Männer sie belästigten; als herbeigeeilte Beamte deren Personalien feststellen wollten, verletzte einer der Männer einen städtischen Mitarbeiter. Am Sonntag darauf drängten sich 4000 Gäste in dem beschaulichen Bad; etwa hundert weitere kamen nach einem Einlassstopp nicht mehr hinein und reagierten so aggressiv, dass das Schwimmbad sich abermals an die Polizei wandte.
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