Muslime in Indonesien haben Bitcoin für verboten erklärtFoto: EDGAR SU/REUTERS
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Krypto-Verbot für Muslime!
Der nationale Scharia-Rat in Indonesien hat Bitcoin und andere Kryptowährungen als verboten („haram") eingestuft. Begründung: Kryptowährungen hätten „Ähnlichkeit zu Glücksspiel", seien „unsicher" und „gefährlich".▶ Volkswirtin und Expertin für islamische Finanzen, Rebecca Schönenbach, erklärt in BILD: „Verboten, haram, sind zum Beispiel Spekulation und Glücksspiel - alles, was mit zu hohem Risiko verbunden ist. Daher sind einige Scharia-Gelehrte der Meinung, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen zwar bei einem direkten, aktuellen Bezahlvorgang genutzt werden können, aber nicht, um Vermögen anzusparen." Grund: Bei einem Kauf liege der Preis der Ware und des Bitcoins fest. Es werde nicht spekuliert.
Im Klartext: Die Scharia-Gelehrten sind gegen Bitcoin als Geldanlage, nicht aber als Zahlungsmittel. Das Problem: In Indonesien gelte Bitcoin nur als Vermögenswert (also Geldanlage), nicht als Währung. Das könne laut der Expertin für die Verbotsentscheidung des „Ulema" genannten Scharia-Rates gesorgt haben.Allgemein seien sich Scharia-Experten laut Schönenbach nicht einig. „Einige unterscheiden zwischen den verschiedenen Kryptowährungen, wieder andere befürworten sogar die Schaffung islamischer Kryptowährungen."
Die Scharia-Krypto-Gegner würden laut der Expertin auf den Status von Bitcoin in den Landesgesetzen verweisen, der erst geklärt werden müsse. „Sonst sei das Risiko zu hoch, und damit bleibt Krypto haram." Auf den Bitcoin-Kurs hat sich die Entscheidung der indonesischen Muslime nicht ausgewirkt: Am Freitagnachmittag lag der Kurs weiter bei rund 65 000 US-Dollar.