Mit Druckluft betriebene Kettcars, papierlose Schulen und USB-Geräte, die durch Windenergie betrieben werden - das ist der Regionalwettbewerb "Jugend forscht", der am Donnerstag in den Gebäuden der Technischen Hochschule in Wildau stattfand. 54 Stände waren für die Veranstaltung aufgebaut, und eine jede Station bewies Einfallsreichtum und Fachkompetenz. Kinder und Jugendliche präsentierten innovative Projekte, die sie in Eigenregie erarbeitet hatten, und stellten sich einer prüfenden Jury. Diese wanderte von Stand zu Stand und wählte aus, welche Gruppen zum Landeswettbewerb Brandenburgs in diesem Jahr qualifiziert werden sollten.
Gino Martin (16), Arne Göthling (17) und Niclas Preisser (17) sind Schüler aus dem Einstein-Gymnasium Neuenhagen. Zwischen all den Ständen an der Technischen Hochschule hatten die drei Jugendlichen ihren eigenen Stand im Chemie-Raum und schilderten auf Anfrage nur zu gerne, was es mit ihrem Projekt auf sich hat - die Entwicklung einer neuartigen Kältekompresse. Diese widmet sich dem Problem der normalerweise fehlenden Wiederverwendbarkeit und soll nahezu unendlich oft regenerierbar sein. Somit ergibt sich ein weiterer Pluspunkt - das Coolpack der drei Schüler ist klimafreundlich. Niclas ergänzt: "Unser Coolpack hat im Gegensatz zu herkömmlichen Kältekompressen eine deutlich längere Kühlwirkung und kann trotzdem in der Kühlkraft ohne Probleme mithalten."
Sein Mitschüler Gino Martin gibt zusätzlich Einblicke in die Entwicklung der Außenhülle und zeigt dadurch indirekt, wie viel Arbeitsaufwand in dem Projekt tatsächlich steckt. Über Versuche mit verschiedenen Beuteln landeten die drei Schüler schlussendlich bei einer Wärmflasche aus Silikon-Kautschuk mit einem Plastikverschluss, der über eine wasserdichte Gore-Tex-Membran verfügt. Die Vorteile, die sich aus dem aktuellen Modell und damit einhergehenden ersten Tests ergeben, sind beispielsweise die Hautverträglichkeit, die Verformbarkeit und die UV-Licht-Beständigkeit. Um die Kältekompresse aufzuladen, soll es ausreichend sein, sie auf eine entsprechende Heizplatte zu legen. Gerade bei Sport-Turnieren gehe es schnell mit Verletzungen. Deshalb sei es sinnvoll, solch eine Kältekompresse vor Ort zu haben, deren Kühlwirkung im Ernstfall um einiges länger anhalte.
Bereits vor zwei Jahren waren die Jugendlichen mit ersten Erkenntnissen ihres Forschungsprojektes bei dem Regionalwettbewerb angetreten. Das große Ziel ist mittlerweile die Markteinführung.
Der Aufwand wurde von der Jury belohnt - Arne, Gino und Niclas wurden für den Landeswettbewerb nominiert. Insgesamt schafften es starke 17 von 54 Projekten, sich zu qualifizieren. Für die Sieger gab es Geld- und Sachpreise. 89 Schüler nahmen teil - ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Das unterstreicht, dass das Interesse an Naturwissenschaften stärker in den Fokus junger Menschen rückt, die mit kreativen Ideen zeigen, dass in Zukunft mit ihnen zu rechnen ist.
Junge Forscher aus der Region
Ebenfalls aus dem Neuenhagener Einstein-Gymasium waren die Nachwuchs-Chemiker Darius Alexander Görß und Tom Weigelt vertreten. Im Fachgebiet Arbeitswelt hatten Ben Runge und Ronja Ulbricht ihren eigenen Stand. Franziska Goworek, Julia Maria Höhne und Leon-Alexander Brendler stellten Forschungsprojekte aus dem Bereich Geo- und Raumwissenschaft vor. Aus Seelow vom Gymnasium auf den Seelower Höhen waren die beiden jungen Biologinnen Julia und Celina Schuster vertreten.