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Im Deutschlandlabor

Nina Lindlahr und David Hugo Schmitz (Bild: ©DW/www.dw.com/deutschlandlabor)

Weltweites Deutschlernen mit dem Südstädter Moderatorenteam Nina und David Was genau ist Deutsch? Eine Sprache zunächst einmal, aber eben auch noch mehr als das. Kultur und Lebenswelt des Landes Deutschland - oder besser gesagt, eine Vielfalt von unterschiedlichen Lebenswelten. Wer neu in diese Lebenswelt kommt, muss darum nicht nur Bedeutungen und Aussprachen lernen, sondern muss, um hier richtig ankommen zu können, auch mehr über das Land und die Kultur erfahren. Wie ist Deutschland wirklich - das ist die zentrale Frage, die sich die Produzenten der Sprach-Lern-Serie Deutschlandlabor gestellt haben, und die sie mit ihren Filmen zu beantworten versuchen. Hinter dem Projekt stecken die Deutsche Welle und das Goethe Institut, gefördert wird es vom Auswärtigen Amt.

Um zu erfahren, welche Themen für Deutsch-Lernende besonders von Interesse sind, haben die Projektpartner des Goethe Instituts Besucher ihrer Deutsch-Kurse auf der ganzen Welt befragt, in welche Bereiche des Lebens in Deutschland ein Einblick hilfreich sein könnte. Zudem soll typisch deutschen Klischees mit dem Deutschlandlabor auf den Zahn gefühlt werden: Essen die Deutschen jeden Tag Wurst, oder besitzt jeder Deutsche ein eigenes Auto, und funktioniert hier wirklich alles perfekt? Auch gesellschaftliche Themen, wie Migration, Geld und Armut und Bio und Nachhaltigkeit wurden in den Fokus gerückt. Ab September 2015 wurden die Folgen auf der Internetseite des Goethe Instituts und der Deutschen Welle, sowie auf deren jeweiligen YouTube-Kanälen im Wochentakt veröffentlicht und bleiben dort auch kostenlos abrufbar.

Die beiden Gesichter des Formats sind die von Nina Lindlahr und David Hugo Schmitz. Gesucht wurde für die Produktion bewusst ein junges Moderatorenteam mit Sprechererfahrung. Da die Filme zum Erlernen der Sprache auf dem Kompetenzniveau A2, also für Anfänger mit Grundkenntnissen, gedacht sind, waren bei den Moderationen, aber auch den Umfragen einige Auflagen wichtig: Auf eine deutliche und saubere Aussprache, ohne ‚äh's und ‚öh's, musste geachtet werden, Füllwörter wie ‚halt' und ‚eben' waren zu vermeiden, Sätze durften nicht einfach im Nichts enden und Umgangssprache oder sogar Fäkalsprache waren zu unterlassen. „Das alles gleichzeitig im Hinterkopf zu haben und dabei dann noch authentisch natürlich locker rüberzukommen, war nicht immer so leicht", erzählt Nina Lindlahr. „Ich schätze, die Lockerheit blieb da zuweilen auch schonmal auf der Strecke." Geholfen hat ihr bei dieser Aufgabe neben einer Sprech- und Atemausbildung vor allem die Erfahrung, die sie bei der Arbeit als Moderatorin für verschiedene andere Formate und bei Veranstaltungen gesammelt hat.

David Hugo Schmitz ist Schauspieler. Er bewarb sich für den Part als Deutschlandlabor-Moderator zunächst mit einem ziemlich dahingeschluderten Handyvideo, wie er freimütig einräumt. „Das war eigentlich keine Absicht", grinst der 22jährige. „Man sollte sich mit einem Selfie-Video bewerben. Da habe ich dann eins mit dem Handy gemacht. Das war aber in Bild und Ton so grottenschlecht, dass es geradezu Verwunderung ausgelöst hat, wie man so dreist - und auch selbstbewusst - sein und sich mit so einem Video bewerben kann." Er wurde dazu eingeladen, das nochmal „richtig" zu machen - was er dann auch tat.

Die zwei Deutschland-Laboranten wohnen beide in der Südstadt, kennengelernt haben sie sich aber dann erst beim Dreh. Dass die Kombination eine gute Wahl war, darüber sind beide sich sehr einig. „Woran ich mich am meisten gewöhnen musste, war es, fremde Leute auf der Straße anzusprechen und sie zu ihrer Meinung zu bitten", erzählt David Hugo Schmitz. „Ich bin da selbst oft eher genervt drüber und nun war ich selbst so einer." Am ersten Drehtag erbat er sich darum auch eine kleine Auszeit, weil er sich erst mit diesem Teil seiner neuen Rolle anfreunden musste. „Aber dann habe ich gemerkt, dass es doch sehr in Ordnung ist - und vor allem die Leute auch größtenteils ganz freundlich und aufgeschlossen reagieren.


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Mittwoch, 27. Januar 2016 | Text: Nora Koldehoff

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