Zwischen Bomben und Nagelstudios: Gedichte von Ocean Vuong.
Von Nina Schaefer
Asiatischen Menschen wird oft nachgesagt »klein, ruhig und feminin« zu sein, erzählt Ocean Vuong. In Amerika, wo er aufgewachsen ist, gelten diese Eigenschaften als schwach. Was passiert, wenn er, eine »asiatisch-amerikanische Figur«, aufhören würde, es Anderen recht zu machen - und sich um selbst kümmert?
Er wird hierzulande bekannter. 2019 erschien sein Roman »Auf Erden sind wir kurz grandios« auf Deutsch und bekam sehr gute Kritiken. Er wurde in 23 Sprachen übersetzt, nur nicht in Vietnam, wo Vuong geboren wurde. Seit diesem Buch gilt er als literarisches Wunderkind. Dieses Jahr wurde in Deutschland sein Lyrikband »Nachthimmel mit Austrittswunden« nachgeschoben. In den USA erschien er vor vier Jahren. Darin erzählt Vuong (s)eine Geschichte in Gedichten. Es ist eine Identitätssuche in Dauerschleife.