Am Rande der Stadt Vadodara im westindischen Gliedstaat Gujarat erhebt sich eine Bühne aus Bambus, geschmückt wie für eine Hochzeit. Doch statt Braut und Bräutigam stehen hier unter herzförmiger weiss-rosa Deckendekoration Politiker im Rampenlicht. Im Publikum trotzen Hunderte von Frauen der Mittagshitze von fast 40 Grad auf Decken und Plastikstühlen und tragen ihre Namen in Teilnehmerlisten ein, die herumgereicht werden.
Zur Kundgebung gekommen ist auch die 45-jährige Vatsavya. Sie will den Hindu-nationalistischen Politiker Dharmendrasingh Vaghela von der Regierungspartei BJP unterstützen. Vaghela ist ihr Wunschkandidat bei den Wahlen für das indische Parlament, die in diesen Wochen stattfinden. Sie schätze ihn, weil er in der Not helfe, sagt die dreifache Mutter. Durch ihn habe sie von Regierungsinitiativen erfahren wie etwa der finanziellen Unterstützung für Frauen, die heiraten möchten. Es würden auch Gemeinschaftshochzeiten organisiert, was den Familien viel Geld spare, sagt Vatsavya. Auch ihre Nichte konnte das nutzen. Hochzeiten sind in Indien kostspielig, da mehrere Feierlichkeiten durchgeführt und zahlreiche Gäste bewirtet werden müssen.
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