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Das Hüttenberger Handball-Märchen

Nach dem Aufstieg kannte die Freude beim TV Hüttenberg keine Grenzen. Bild © Imago

Der TV Hüttenberg hat für eine der größten Überraschungen in der diesjährigen Handball-Saison gesorgt. Die Mittelhessen marschieren nach zwei Aufstiegen hintereinander von der dritten in die erste Liga durch.


Am Samstagabend um kurz vor 20 Uhr war es vollbracht: Der TV Hüttenberg feierte gegen den Tabellenersten TuS N-Lübbecke in der zweiten Handball-Liga einen deutlichen 25:19-Heimsieg, während Aufstiegskonkurrent DJK Rimpar in Bad Schwartau verlor. Die Halle bebte. Der zweite Aufstieg in den letzten zwölf Monaten war geschafft. In der nächsten Saison wird in Hüttenberg wieder Bundesliga-Handball gespielt.


"Oh wie ist das schön", schallte es unentwegt durch die Sportstätte. Spieler, Trainer und Verantwortliche des TVH waren inzwischen frisch mit Bier geduscht. Die Spieler besangen später in der Kabine lautstark die Vizemeisterschaft in der zweiten Liga. Sie hatten allen Grund, ausgiebig zu feiern. Denn sie haben etwas geleistet, was nicht alltäglich ist.


Ziel Klassenerhalt „verfehlt"

Und nun folgt in der kommenden Saison also nach 2011/12 das zweite Jahr in der ersten Liga in diesem Jahrtausend. Dass dies gelingen kann, daran dachten zu Beginn dieser Spielzeit wohl nur die kühnsten Optimisten. "Vor der Saison wurde ich gefragt, wie denn die Saison laufen wird. Ich habe gesagt, dass wir den Klassenerhalt in den letzten drei Spielen klar machen. Das Ziel Klassenerhalt haben wir verfehlt", lachte Jannik Hofmann bei der Aufstiegsfeier.

Das Darmstadt 98 des Handballs

Jeder sportbegeisterte Hesse sieht bei dem Durchmarsch des TVH gewiss die eine oder andere Ähnlichkeit zu der einstigen Erfolgsstory vom SV Darmstadt 98. "Es weiß jeder, wie das in den letzten Jahren in Darmstadt gelaufen ist mit einem kleinen Etat. Da gibt es definitiv Parallelen", sagte TVH-Keeper Matthias Ritschel. Ähnlich wie die Lilien nach ihrem Aufstieg in die zweite Fußball-Bundesliga wurde zu Saisonbeginn auch der Kader der Hüttenberger Handballer nur punktuell verstärkt. Am Ende war es der unglaubliche Wille der Mannschaft, der das Märchen zur Realität hat werden lassen - auch das kennen wir aus Darmstadt.


Drei Hessen im Oberhaus

Der TV Hüttenberg ist neben der HSG Wetzlar und der MT Melsungen in der kommenden Handballsaison der dritte hessische Handball-Bundesligist. Fans und Spieler werden sich wohl vor allem auf die Derbys gegen das nur zehn Autominuten entfernt liegende Wetzlar freuen. In welcher Halle dieses und die anderen Erstligaduelle stattfinden werden, ist indes noch nicht geklärt. Fakt ist, dass die aktuelle Halle von der Kapazität her nicht ausreicht. Darüber machten sich die Hüttenberger in der Aufstiegsnacht aber sehr wahrscheinlich noch keine Gedanken.

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