Herr Nikolov, Sie sind 2013 als Spieler in die USA zur Philadelphia Union gewechselt. Was hat Sie an der MLS gereizt?
OKA NIKOLOV: Zum einen die Erfahrung zu machen, in den USA zu leben. Zum anderen wollte ich die Kultur und die Major League Soccer kennenlernen, die jedes Jahr besser wird, immer mehr Clubs bekommt und viele Topstars aus aller Welt hat.
Welche Unterschiede haben Sie als Spieler zwischen der Bundesliga und der MLS gespürt?
NIKOLOV: Das Niveau der Liga wird unterschätzt. Die Liga ist sehr physisch. Ein enormer Unterschied sind auch die Reisen. Hier fliegt man manchmal bis zu fünf Stunden zum Auswärtsspiel. Das geht natürlich etwas an die Substanz - erst recht, wenn man dann noch in verschiedenen Zeitzonen ist und mehrere Auswärtsspiele in Folge hat.
NIKOLOV: Das Titelrennen ist durch die klaren Gehaltsregelungen und die „Drafts" der College-Spieler immer spannend. Es kann jedes Jahr jeder Verein Meister werden. Dadurch ist die Liga sehr spannend und ausgeglichen.
NIKOLOV: Nachdem ich meinen Einstieg in die Trainerkarriere beim JFC Frankfurt, der Eintracht Frankfurt Fußballschule, der U19 des DFB und der Mazedonischen A-Nationalmannschaft begonnen hatte, wollte ich mich wieder an einen Liga-Club binden. Dass Philadelphia mir dann eine Co-Trainer Position in einer Top-Liga angeboten hat, war natürlich super. Ich kannte schon viele Mitarbeiter im Verein und sah die Möglichkeit, mich in den USA weiterzuentwickeln. In den UEFA-Trainer-Lizenz-Lehrgängen lernt man die „europäischen" Vorgehensweisen. Daher finde ich es klasse, dass ich zusätzlich noch von den Trainingsmethoden in den USA lernen kann und mein Wissen somit noch mehr vertiefe.
NIKOLOV: Nein, ein Vorbild für die Trainer und Verantwortlichen bin ich nicht. Das sind selbst alles Top-Leute, die lange genug Profis waren. Die Trainer sind aber alle sehr offen und interessiert an anderen Trainingsmethoden und neuen Ideen. Da kann ich mit meiner Erfahrung natürlich viel helfen.
NIKOLOV: Zum einen wird Fußball hier immer beliebter. Die Top-Teams in der MLS haben einen Zuschauerdurchschnitt von über 40 000 Zuschauern pro Spiel. Zum anderen ist Amerika ein Land, in dem das Marketing und Sponsoring im Sport sehr fortgeschritten ist. Ich denke, dass man hier interessante Partnerschaften mit Unternehmen, MLS-Clubs aber auch Colleges schließen kann. Ich persönlich habe sogar schon einmal einen Eintracht-Fanclub in Kalifornien besucht (EFC Pazifik) der fast ausschließlich aus Amerikanern bestand. Da die Bundesliga hier mittlerweile auch im TV übertragen wird, kann man bei solchen Trips seine Marke international vorstellen, Fans gewinnen und womöglich auch langfristig Geld erwirtschaften.
NIKOLOV: Ich denke, aus sportlicher Sicht wird es sehr interessant sein, das Niveau eines MLS-Clubs aus erster Hand zu sehen. Wir sind hier mitten in der Saison und somit voll im Spielrhythmus.